Kurze Biographien der wichtigsten Drucker 133
rel- mäßig hergestellt, gegenwärtig von Künstlern. entworfen. Die
Schriftgießerei bestimmt den Geschmack und sorgt für die Mög-
ün- lichkeit, das Buch in schöner, gefälliger Form dem Leser dar-
aal. zubieten.
Ich ziehe es vor, in dieser modernen Zeitperiode von einer
internationalen Übersicht abzusehen und als Beispiel für die neu-
ont zeitliche Entwicklung des Buchdrucks mich auf das mir am
rch nächsten stehende Wien und einige Hauptfirmen Österreichs zu
die beschränken. Ich tue dies um so lieber, da gerade in der deutschen
Literatur, auch in der bibliographischen, unser jetzt leider so
eit, kleiner Staat oft übergangen oder doch nicht voll gewürdigt
der wird. Auch verweise ich gleichzeitig auf das hübsche Werk G.
rn, Fritz, Geschichte der Wiener Schriftgießereien seit Einführung
ige der Buchdruckerkunst im Jahre 1482 bis zur Gegenwart. Wien 1924.
be- Angerer und Göschl in Wien. Der Gründer dieser Firma
ınd Karl Angerer (1838—1916) ist der Erfinder eines Ätzprozesses,
jien mit dem er weit bessere Resultate erzielte als mit dem Verfahren
er- Gillots in Paris und den er Chemigraphie nannte. Er gründete
den 1871 eine chemigraphisch-artistische Anstalt in Wien und nahm
ten 1873 seinen Schwager Alexander Göschl (1848—1900) in das
ier, Geschäft auf. Er führte auch die Kreide- und Schabmanier im
CH: Buchdruck ein und stellte schon 1879 Klischees her, bei denen die
geschlossenen Töne der Photographie durch Vorschaltung von
ust- Linienglasplatten vor die empfindliche Platte bei der Aufnahme
und im Druck punktiert erscheinen. 1882 erfand Angerer gleichzeitig
st mit Meisenbach in München die Autotypie und einen Apparat,
hen mit dem gleich das erste Negativ die Linienschraffur erhält. Für
der den typographischen Farbendruck entdeckte sein Sohn Alexander
bi- Angerer (geb. 1869) ein Verfahren, mit nur 4—5 Druckplatten
es vollkommen originalgetreue Farbenreproduktionen zu erzielen,
halt Carl Angerer die Autogravüre. Die Firma hat Weltruf. — Vgl.
fig Fünfzig Jahre C. Angerer & Göschl Wien 1871—1921. Wien,
nO- Februar 1921.
lem Emil M. Engel (1847—1910), der Sohn des Moriz Engel, der
1874 die Firma M. Engel & Söhne gegründet hatte, trat 1879 aus
ICH: dem Geschäft seines Vaters aus und eröffnete eine eigene Buch-
ks- und Steindruckerei, die als erste in Wien den Kopierdruck pflegte