144 I.Buchgeschichte
11. Mai 1813 geboren. Auer wollte die Staatsdruckerei zu einem 2
hervorragenden polygraphischen Institut und einer Musteranstalt u,
für typographische Arbeiten umbilden und verbreitete ihren Ruf b
auch im fernen Ausland. Bald besaß die Staatsdruckerei über d
165 der verschiedensten Druckpressen, eine Schule für neu ein- V
tretende Zöglinge, die Xylographie wurde eifrig gepflegt, neue s1
Verfahren wie Chemitypie, Galvanographie, Stylographie, Hyalo- fi
graphie, Chalkographie, Siderographie, Photographie eingeführt. 11
1852 erfand Auer zusammen mit dem Faktor Andreas Worring e:
den Naturselbstdruck, er verbesserte die Photogalvanoplastik und g
Phototypographie (eine Erfindung des Faktors Paul Pertsch) und
stellte Versuche mit Maisstrohpapier an. Er trat am 28. März 1866 T
in den Ruhestand und starb am 10. Juli 1869 in Wien. a
Sein Nachfolger war der Direktor der Wiener Zeitung, Sektions- pP
rat Dr. Anton Beck, am 6. Januar 1812 zu Butsch in Mähren n
geboren. Unter seiner Leitung erhielt die Staatsdruckerei wieder- St
holt Aufträge auf Krediteffekten, Wertzeichen des postalischen EL
und telegraphischen Verkehrs u. a. von fremden Regierungen, P
Persien, Rumänien, Serbien, Bulgarien, Griechenland, Montenegro d
und Liechtenstein und wirkte 1888 auch beim Druck von Dollar- n
noten für die südamerikanischen Staaten mit.
Ende April 1892 erfolgte die Übersiedlung in das neue, mit allen ]
Errungenschaften der Technik ausgestattete Haus in Wien IN, Ö
Rennweg 16. Beck starb am 19. August 18095. SS
Am 19. Oktober 1892 wurde Hofrat Ottomar Volkmer an 3
die Spitze der Staatsdruckerei gestellt. Er war am 19. November Ji
1839 in Linz geboren und gehörte seit 1885 dem Verband der u
Staatsdruckerei an. Er schuf unter anderem eine genau aUuSs- '
gearbeitete Instruktion für die Anstalt, die er nach sechs Ge-
schäftsgruppen einteilte. Neben der Musterhaftigkeit des Betriebes E
unter ihm sind hauptsächlich die Leistungen auf dem Gebiete der ;
Chromolithographie und anderer Verfahren hier hervorzuheben. .
Volkmer starb am 20. Januar 1901, am 7. März 1901 wurde 0
Hofrat Ernst Ganglbauer an die Spitze des Instituts gestellt. ,
Es war Ganglbauers (geb. 22. Oktober 1859 in Wien) ernstes ;
Streben, gegenüber dem neuen Aufschwung in Kunst und Kunst- 7