Full text: Einführung in die Buchkunde

Notenschriftund Notendruck 175 
che Der erste englische Notendruck ist Higden, Policronicon, 
de Westminster, Wynkyn de Worde 1495, Hain 8660, der erste spa - 
nische das Processionarium ordinis praedicatorum. Sevilla, Men. 
che Ungut & Stanisl. Polonus, 1494, Hain 13380. 
hen Die Noten sind in allen diesen Fällen Choralnoten von gleicher 
Zeitdauer und deuten nur die Tonhöhe an. 
ral- Der erste Druck in Figuralmusiknoten mit Bezeichnung ver- 
her- schiedener Zeitdauer, Musices Odhecaton, Venedig 1501 — 
uch Proben des Figuralnotensatzes enthält nach Haebler bereits 
im Ramus, De musica, Bologna 1482, Reichling 1345 — stammt 
vis aus der Offizin des Ottaviano dei Petrucci (1466 —1539), Druckers 
ter- in Venedig, später in Fossombrone. Er druckte zunächst die 
LUS- Linien, dann die Noten mit beweglichen Typen und brachte in 
ung seinem neuen Druckverfahren auch viele Liedersammlungen und 
er- Lautenbücher heraus. Seine Motetti trentatre, Venedig 1502 sind 
das erste Werk der eigentlichen Kunstmusik. 
Jol- Sein Nachfolger in Deutschland war Erhard Öglin von Augs- 
oNn- burg, der 1507 des Peter Tritonius „Melopoiae sive harmoniae 
pel, tetracenticae super XXIII genera carminum“ für die Celtisgesell- 
Lem schaft druckte, während Peter Schöffer in Mainz 1512 das erste 
Orgeltabulaturenbuch „Arnold Schlick, Tabulaturen etlicher Lob- 
her gesang und Liedlein auf die Orgeln und Lauten“ herausbrachte. 
om, 1525 erfand der Franzose Pierre Hautin (gest. 1580) das Ver- 
476 fahren, Noten und Linien in einem zu drucken, eine Neuerung, 
zur die der Pariser Drucker Pierre Attaignant vom Jahre 1527 an in 
hm seinen Ausgaben zur Anwendung brachte: Chansons nouvelles. 
und en musique a quatre parties, Paris 1527. 
90), Zerlegbare Typen mit Kopf-, Strich- und Linienteilen verdanken 
urg wir Johann Gottlob Immanuel Breitkopf (geb. 1719, gest. 1794), 
und der diese Erfindung zum erstenmal in: Il trionfo della fedeltä, dem 
hen Werk der Kurprinzessin Maria Antonia Walpurgis von Sachsen 
ten (unter dem Pseudonym Ermelinde Talia Pastorella Arcada) an- 
‚em wendete und damit den Ruhm der noch heute bestehenden Leip- 
nus ziger Firma begründete. 
um, Für den Notendruck außerhalb des Buches kommen dann noch 
Zu andere Verfahren in Betracht, die Autographie, der Steindruck 
usw., wie die 1904 von J. Liorel in Ixelles bei Brüssel erfundene
	        
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