Full text: Einführung in die Buchkunde

Breviereund Missale 217 
en, bis zu zehn ganzseitige Bilder, beizufügen, welche die Hauptteile 
en- einleiteten. Das Format war im XV. Jahrhundert noch häufig 
Je- Folio, sank aber bald ausschließlich auf Oktav- und Sedezgröße, 
‚ete da es den Geistlichen in dieser Gestalt bequemer auch auf Reisen 
hr- begleiten konnte. 
is b) Missale. 
zte 
um Das Format der Missale ist zumeist Folio. Sie gehörten nicht 
nur als Handschriften zu jener Klasse von Werken, deren Schrift 
re, und Ausschmückung die Mönche ihre vorzüglichste Aufmerksam- 
1en keit und ihr ganzes künstlerisches Können zuwandten, sondern 
der auch im Druck wurden sie stets mit besonderer Sorgfalt behan- 
AT4A delt und mit den schönsten Typen ausgeführt, im XVI. Jahr- 
es hundert auch mit Bildern und Initialen, die bei den einzelnen 
ern Festen die Darstellung der Heiligen brachten, reich ausgestattet. 
Die Drucklegung wurde von der Kirche überwacht. 
ini, Zu den ältesten Ausgaben des Missale im Druck gehören das 
cht Missale speciale (Cop. 4075) und das Missale speciale abbrevia- 
Ve- tum, im Kloster St. Paul in Kärnten befindlich. Da beide ohne 
ind Datierung sind, wurden sie Gegenstand eines längeren literari- 
schen Streites unter den Buchgelehrten, von denen einige, Misset, 
Hupp, Henri Stein sie als erste Probedrucke Gutenbergs in An- 
mit spruch nehmen wollten und somit in dessen erste Zeit setzten, 
zu während andere, wie Adolf Schmidt und Schwenke, beide Bücher 
er- einem unbekannten Drucker und der Zeit um 1470 zuwiesen. 
iri- Ein Teil des Missale, und zwar der Canon missae, wurde 1458 
der von Fust und Schöffer in Mainz gedruckt, zu dessen Drucklegung 
Ju- wohl die Abnutzung dieses täglich gebrauchten Teiles in den 
PP handschriftlichen Exemplaren die Veranlassung bot. Bisher ist 
on nur ein Exemplar davon, und zwar ein Fehldruck, bekannt. — 
:yn Vgl. Der Canon missae vom Jahre 1458 der Bibliotheca Bodleiana 
er- zu Oxford. Mainz 1904. In: Veröffentlichungen der Gutenberg- 
ch- Gesellschaft I. 
© Als das erste vollständige Missale galt lange — auch nach 
ich Weale — das Missale Ambrosianum, Mediolani, Antonius Za- 
= rotus (Hain 11254), doch ist jetzt das Missale Romanum des- 
itt, selben Druckers vom 6. Dezember 1474 an seine Stelle zu setzen.
	        
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