Full text: Einführung in die Buchkunde

256 II.Gattungen des Suches 
Werkes, sind auch 12 Seiten mit 24 schönen Städteansichten in 
Holzschnitt beigegeben „Tafel der Künigrych, Fürsten- vnd Her- K 
tzogthum Landschafften“, ein Beispiel für das Bestreben, auch q 
sonst allerlei Wissenswertes in dieses Hausbuch einzufügen und Si 
für die weitere Entwicklung, die der Kalender bis zu dem heutigen E 
Schreib- und Bauernkalender durchmachte. K 
Im Jahre 1609 erschien dann der Groß-Alt vnd New Röm. St 
Schreib-Calender für 1610. Durch Joach. Randinus, Alten Stettin, fe 
Joh. Duber; 1666 der Alte und Neue Geschichts-Calender 1666, 
von W. E. Freymund, Nürnberg, mit Anekdoten und lustigen a 
Geschichten, Sinnsprüchen und Gedichten. Die Schreibkalender Ji 
wurden auch im XVII. und XIX. Jahrhundert in reicher Zahl S: 
herausgegeben. B 
Die belehrenden und unterhaltenden Beigaben nahmen immer 
größeren Raum ein, bis sich gegen Ende des XVII. und besonders ht 
zu Anfang des XIX. Jahrhunderts der schöngeistige Kalender, die Si 
verschiedenen Almanache, die Theater- und Damenkalender, die te 
Taschenbücher «u. ä. als selbständige Klasse von Jahreshand- D 
büchern für besondere Stände, Wissenszweige oder Geschmacks- be 
richtungen daraus entwickelten. Bi 
Unter diesen bilden wieder die Musenalmanache eine getrennte ri 
Gruppe, die von ungefähr 1770 an in allen Gegenden auftraten H 
und eine große literarische Bedeutung dadurch erlangten, daß ur 
viele deutsche Dichter hier ihre kleineren Beiträge veröffent- N 
lichten; ich erinnere nur an den Musenalmanach, den Friedrich St 
von Schiller herausgab, den Göttinger Musenalmanach u. a. ur 
In ihre Reihe gehören aber auch die Hof- und Staatshandbücher, 16 
so „der Kayserliche und Königliche wie auch ertz-hertzogliche 
und dero Residenz Stadt Wienn Staats- und Stands-Calender mit P] 
einem noch nie dergleichen gesehenen Schematismo gezieret. as 
Wienn 1702“, aus dem nach mehreren Titeländerungen das Hof- SC 
und Staatshandbuch der österreichisch-ungarischen Monarchie er 
erwuchs, sowie die genealogischen Taschenbücher: der Almanac Pı 
de Gotha. Gotha 1764{ff., fortgesetzt als Gothaischer Hofkalender ch 
und Gothaisches Taschenbuch; das Genealogische Taschenbuch na 
der deutschen gräflichen Häuser. Gotha 1825ff., das Genealo- N; 
gische Taschenbuch der freiherrlichen Häuser. Gotha 1848 ff. u. 8,
	        
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