Geschichtedes Bucheinbandes 279
Quer- Die islamitischen Völker verstanden sich sehr gut auf die Leder-
3 dem bereitung und wußten das Material mit großer Zierlichkeit zu
ar sind schmücken; sie machten rasch auch in Europa Schule. Was wir
Figu- ihnen verdanken, sind hauptsächlich drei Neuerungen: 1. die Ein-
ar eine bandfütterung mit Pappe statt des schweren Holzdeckels, die
yiniert. schon Aldus Manutius für seine Einbände übernahm; 2. neue Ver-
ischen zierungsformen ornamentaler Art und 3. die Vergoldung.
Manu- Eines aber nahm Europa nicht an, was einen wesentlichen Be-
a 70er standteil des islamitischen Einbandes bildet, die Überschlags-
» Ver- klappe. Der orientalische Einband besteht nämlich aus drei
belegt Deckeln, die zusammen 2!/, mal das Buch bedecken: ein Deckel
d daß für die Vorderseite des Bandes, ein zweiter für die Hinterseite und
veißem ein halber als Klappe und Verschluß zum Überschlagen über den
Vorderdeckel. Zweck der Überschlagsklappe ist, das Buch gegen
< auch Staub und Beschädigung von vorne zu schützen, auch die Blätter
er sich im Rücken fester zu halten, zumal die Heftung von der unsrigen
:h._ das verschieden und viel schwächer war. Sie ist ebenso ornamentiert
ie ge- wie der Vorderdeckel und muß beim Zusammenlegen mit dem
rroßen Gesamtmuster sich decken; sie ist immer in Form eines Dreiecks
sführ- zugespitzt, dessen Scheitelpunkt mit dem Zentrum des vorderen
Deckels zusammenfällt. .
ıd die Die islamitischen Völker erkannten den Pappedeckel als voll-
bände, kommen ausreichend, um als Träger und Stütze für das Einband-
in der leder zu dienen. Seine Leichtigkeit bot einen wesentlichen Vor-
nz be- teil, da die Bücher dadurch transportfähiger wurden. Bei dem
rt des Nomadenwesen der sehr literaturfreundlichen Araber war eine
Buch- beschauliche Existenz der Bücher auf dem Bücherregale aus-
eichte, geschlossen. Auch das Format war aus demselben Grunde kleiner
wurde als das in unserem Weltteil übliche.
hwen- Die Dekorationsform des Deckelschmucks schloß sich an die
°e Ge- der alten orientalischen Teppiche an. Die Mitte des: rechteckigen
in der Buchdeckels bildet eine mandelförmige oder runde Verzierung;
ıe an- das mandelförmige Zierstück wird durch Ansetzen von je einem
ungen blattförmigen Ausläufer oben und unten verlängert. Die Ecken
t und sind im ersteren Fall, bei der mandelförmigen Verzierung, in ge-
hr be- schwungenen Linien gehalten, beim runden Mittelstück in Form
eines gleichschenkeligen Dreiecks gezeichnet. Den Rand bildet