Geschichtedes Bucheinbandes 281
»ß die emporblühte und bis ins XIX. Jahrhundert die führende Stelle
enten, einnahm. In Deutschland erhielt sich der Holzdeckel bei schweren
r mit Bänden noch bis ins XVIH. Jahrhundert, für leichtere, kleinere
n ge- aber wurde er um 1550 durch den Pappdeckel ersetzt. Um die-
er ist, selbe Zeit beginnt.hier neben der noch durch das XVII. Jahrhun-
dert hindurch angewendeten Blindpressung auch der Golddruck
erung und nach dem Muster der italienischen und französischen Bände
Chnit- wird das orientalische Bandwerk und die Arabeske eingeführt und
ichtet, ausgebildet. Die Technik wird reich entwickelt und verfeinert,
einge- so daß sie der französischen nicht nachsteht. Eine besondere
t. In- Pflege findet die Buchbindekunst in Sachsen, im XVII. Jahrhun-
läche, dert in Heidelberg. In der zweiten Hälfte des XVI. und zu Anfang
igung des XVII. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen
Krieges, der dem Lande so schwer heilbare Wunden schlug, steht
her- die deutsche Buchbinderei in ihrer Blüte, dann aber sinkt sie —
auch wegen mangelnder Kaufkraft und Kauflust des Publikums —
‚eder- tief herab.
ıtten, Die Arabeske, das Bandornament und die. Vergoldung sind die
drei Elemente, mit denen durch. drei Jahrhunderte operiert und
andes durch. Kombinationen neue Effekte erzielt wurden. Bezeichnend
; dem für die ganze Zeit ist, daß die einzelnen Epochen weit mehr an
jände dem Namen der Büchersammler und Auftraggeber als an dem
ehnte der ausführenden Buchbinder haften; die ersteren sind bekannt,
tenen die letzteren vergessen. Erst im XVII. Jahrhundert treten die
| den schaffenden Künstler mehr hervor.
s auf Matthias Corvinus, 1458—1490, König von Ungarn, brachte
war. seiner Bücherliebe große Geldopfer und sammelte eine schöne
an in Bibliothek in prächtigen, kostbaren Einbänden, die leider 1526
„ da- bei der Eroberung Ofens durch die Türken in alle Winde zer-
Das streut wurde. Die Corvinen, wie die Bücher dieser Sammlung be-
und zeichnet werden, sind gleich den alten Florentiner Einbänden in
Ein- Samt und Seide gebunden und tragen dann in Silber und Email
des gearbeitete Beschläge und Schließen. Oder in rotem Maroquin-
leder auf Holzdeckel mit dem ungarischen Wappen, in dessen
utius Mitte die Königskrone oder der Rabe, das Wahrzeichen des Kö-
dung nigs, oder das Porträt des Corvinus sich befindet; darum herum
hoch eine Einfassung in reicher Handvergoldung mit Flechtwerk und