Geschichtedes Bucheinbandes 29%
ige derben zu bewahren. Daß dabei die kirchlichen Bücher, die Evan-
rei, geliare, Antiphonare, Meßbücher, als die wertvollsten mit den
iX- schönsten inneren und äußeren Verzierungen, den kostbarsten Ein-
in bänden bedacht wurden, ist ebenso selbstverständlich wie der
in Umstand, daß sich gerade die prächtigsten Bände bis auf unsere
Zeit erhalten haben. Sie wurden von den kunstverständigen. Äbten
ert bald außer Gebrauch gesetzt und als Schaustücke und wertvolle
ley Besitztümer verwahrt und so aus dem allgemeinen Untergang ge-
ich rettet, dem so viele geistige und Kunstschätze anheimfielen.
in Von den Künstlern aber, die sich hier verewigten, kennen wir
nur wenige mit Namen. Zufällige Notizen sind es, die einen
‚en irischen Mönch Dagaeus im VI. Jahrhundert, im VII. einen Köl-
ute ner Mönch Sigibert als Buchbinder ‘bezeichnen, von dem bam-
Ib- bergischen Bischof Otto, dem Hofkaplan Heinrichs IV., erzählen,
en, daß er ein Gebetbuch des Kaisers selbst neu gebunden habe. Die
Klöster waren die Zentralpunkte aller Wissenschaften und Künste.
Je- Baukunst, Bildhauerei, Malerei und Goldschmiedekunst wurden
oft von einem Mann vollkommen beherrscht, so von dem Sankt
Gallener Mönch Tutilo (850—912/13), dem der in demselben
Kloster aufbewahrte Einband in Elfenbein mit silbervergoldeter,
getriebener Umrahmung zugeschrieben wird. Der Einband eines
an Evangeliars des XII. Jahrhunderts im Kloster Notre Dame zu
las Namur, eine prachtvolle Leistung in Silber und Treibarbeit und in
Bis hervorragender Technik mit Steinen, Perlen und Niello verziert,
ler hat den kunstreichen Mönch Hugo von Oignies, der sich darauf
‚en selbst abgebildet hat, zum Urheber. Limburg a. d. Lahn hat im
ne Domschatz ein Epistolar aus dem Jahre 1380, dessen Inschrift be-
sagt: Me fecit Cantor Cuno,
an: Mit ebensolcher Sicherheit ist anzunehmen, daß der weit ge-
ne ringere technische und speziell künstlerische Begabung erfor-
las dernde Ledereinband des XIV. und XV. Jahrhunderts von Klo-
ler stergeistlichen hergestellt wurde. Die vortreffliche Arbeit Ferd.
Eichlers „Lederschnittbände des XV. Jahrhunderts in der Steier-
m mark“ (in: Beiträge zum Bibliotheks- und Buchwesen; Paul
re Schwenke zum 20. März 1913 gewidmet, Berlin 1913) liefert be-
nd züglich der Lederschnittbände der Steiermark einen vollen Be-
ar- weis dafür.
19*