Full text: Einführung in die Buchkunde

Geschichteder Buchbinder 295 
lo- Als Nachfolger Krauses und Meusers werden genannt Christoph 
ce Weidlich, Matthias Hauffe, Bastian Ebert und Kaspar Krafft, die 
jese aber ihre Vorgänger nicht erreichten. 
der 1550 wird auch in Heidelberg ein Hofbuchbinder für die Schloß- 
ung bibliothek ernannt, Jörg Bernhard aus Görlitz. 
de; Die deutsche Kunst ist aber in Abhängigkeit von der französi- 
'esC schen und leistet wenig Selbständiges, wenn man von den etwas 
den derben Formen der Rokokobände in der zweiten Hälfte des 
der XVIN. Jahrhunderts absieht. 
loir In England hatten William Caxton, Wynkyn de Worde und 
Richard Pynson, Drucker des XV. und XVI. Jahrhunderts, mit‘ der 
ne Druckkunst auch den Einband aus dem Kontinent herübergebracht; 
on. erst um 1550 wich der Blinddruck der Vergoldung. 
de- ‚Thomas Berthelet band für Heinrich VIII. und Eduard VI, 
ud- meist im Stil der Aldus- und Grolierbände, während die Königin 
(er- Elisabeth hauptsächlich für gestickte Einbände Interesse hatte. 
ine Für Jakob I. arbeiteten John Gibson und die beiden Bateman, 
ınd John und Abraham, in französischer Manier. 
im Samuel Mearne, der Hofbuchbinder Karls II, verwendete als 
lat- erster in England auch rotes Leder und erfand den Cottagestil, 
nd d. i. die Verzierung der Deckel mit einem in Gold gezogenen 
les Rechteck, an dessen Ecken vier gabelförmig sich verteilende Orna- 
mente angebracht sind. . 
les James Edwards erfand 1785 das durchsichtige Pergament, 
ler das er mit Zeichnungen und Malereien unterlegte, und führte die 
ich Behandlung des Kalbleders mit Säuren ein, mit denen er hübsche 
Farbenwirkung im etruskischen Stil hervorbrachte, ein Verfahren, 
ler das um 1800 auch von Friedrich Krauß in Wien angewendet 
en wurde. 
ch Einen bedeutenden Aufschwung nimmt die englische Buch- 
ler binderei durch Roger Payne, der alle Arbeiten mit eigener 
le. Hand ausführte, selbst die Muster erfand und die Stempel schnitt. 
3S- Er schmückte als erster unter den englischen Buchbindern auch 
(er die Innenseiten der Deckel mit den sogenannten Doublures. Sein 
Er Lebensende war leider ein unrühmliches; er starb in Elend an der 
rb Trunksucht. 
Die ersten acht Jahrzehnte des XIX. Jahrhunderts lebten vom
	        
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