Full text: Einführung in die Buchkunde

Hygıenedes Buches 303 
nigt strom ausgetrocknet werden, die Bücherkästen sollen von der 
Janz Mauer weggerückt, für Durchstreichen der Luft zwischen den 
ab- Bücherreihen gesorgt und, wenn eine Trockenlegung nicht mög- 
mit lich, die Bücher am besten an einen anderen Ort gebracht werden. 
nin- Fleißige Lüftung bei trockener Temperatur ist das dringendste 
icht Erfordernis. Die Schimmelpilze sind sorgsam zu entfernen, die 
und Stockflecke sind leider dauernde Gäste. Bei feuchtem Wetter 
soll lasse man die Fenster geschlossen, im Winter wird sich mäßige 
gE- Heizung während der feuchtkalten Zeit empfehlen. 
Bücher, die lange Zeit ihr Leben auf dem Boden oder im Keller 
ırch verbrachten und mit Wasser in unliebsame Berührung traten, 
hin- zeigen am Rande Wasserflecken, die sich durch das ganze Buch 
itt““ ins Innere des Blattes hineinziehen, soweit dieses die Feuchtig- 
und keit aufgesogen hat, und mit einem dunkleren Rande abschließen. 
die Sie sind häßlich und für das Buch meist eine unheilbare Krankheit. 
ßen Den größten Schaden aber richten einige Arten Insekten an, 
wenn sie sich in einer Bibliothek einmal festgenistet haben. 
die Dazu gehören zunächst die Anobiiden, der Brotbohrer, Anobium 
est, paniceum, dessen Weibchen die Eier auf den Bucheinband oder 
die Buchrücken legt. Die Larven bohren sich in das Buch, um ‚nach 
die Kleister zu suchen, nähern sich in der Verpuppung wieder der 
ınd Außenfläche und spinnen sich da ein, bis nach 20 Tagen der 
Sen Käfer ausschlüpft. Er hat seinen Namen davon, daß er auch in 
‚CIn hartem Brot vorkommt. 36stündige Einwirkung von Schwefel- 
ter kohlenstoffdämpfen in einer luftdicht verschlossenen Kiste tötet 
uch Eier, Larven und Käfer, doch sind die Dämpfe sehr leicht ent- 
ha- zündbar, daher große Vorsicht nötig. 
hm Ihm verwandt sind Anobium pertinax L., der Trotzkopf, 4,5 bis 
der 6 mm lang, braun oder schwarzbraun, glanzlos, kurz und fein be- 
haart, an den Flügeldecken gestreift punktiert, der Kiefernholz 
ıde bevorzugt, und Anobium striatum Ol., die Totenuhr, 3—4 mm 
zen lang, schwarzbraun, durch dichte, seidenartige Behaarung grau- 
ck- schimmernd; die Flügeldecken in Streifen punktiert, am Ende 
Jen stumpf abgerundet. Sie macht sich durch Ticken im Holz be- 
zu merkbar. 
nit Aus’ der Familie Dermestidae, die sich von tierischen Stoffen, 
pf- gegerbten und ungegerbten Tierhäuten, also auch von Leder und
	        
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