33 I.Buchgeschichte
(Pergament) sind Blatt 5 und 10 auf uns gekommen. Er wurde
1800 von Fr. J. Bodmann als Umschlag alter Rechnungen aus
dem XV. Jahrhundert im Archiv der Stadt Mainz entdeckt und
1803 von Gotthelf Fischer der Pariser Nationalbibliothek ge-
schenkt. Die Fragmente aus der Heiligenstädter Gymnasialbiblio-
thek befinden sich derzeit in der Staatsbibliothek in Berlin und
haben wie das Pariser die Type des Weltgerichts.
IB. 5. 1447: Astronomischer Kalender für 1448, von Gott-
fried Zedler auf dem Einband eines Lectionariums in Wiesbaden
aufgefunden, von Dr. Julius Bauschinger nach‘ dem Inhalt geprüft
und astronomisch fixiert. Er ist das älteste Werk Gutenbergs,
bei dem eine Datierung möglich ist. Der Druck ist gleichmäßiger
als der der früheren Werke, was einen Neuguß annehmen läßt.
Der ganze Wandkalender wurde auf 67x72 cm berechnet.
6—18. Um 1450: Andere Donatfragmente, deren genaue
chronologische Bestimmung bisher nicht möglich ist, zumal sie
ebenfalls meist nur 1—92 Blätter umfassen. Es ist eine Donat-
ausgabe zu 26 Zeilen, 8 zu 27, 1 zu 28 und 3 zu 30 Zeilen.
19. Dez. 1454: Türkenkalender,-der mit den Worten be-
ginnt Eyn manung der cristenheit widder die durken, Hain 10741,
1806 von J. B. Docen bei den Jesuiten in Augsburg entdeckt und
derzeit in der Münchener Staatsbibliothek aufbewahrt. Er um-
faßt sechs lose Papierblätter, von denen fünf bedruckt sind. Da
die darin erwähnte Nachricht‘ vom Sieg über die Türken erst am
6. Dezember 1454 bekannt-wurde, am Schlusse aber der Drucker
„Eyn gut selig nuw jar‘“ wünscht, muß das Buch in der zweiten
Hälfte des Dezember 1454 gedruckt sein.
20. 1456: Calixt IIl., Bulla widder die turcken, in vier-
zehn Blättern, von Voulli&@me in der Staatsbibliothek zu Erfurt
entdeckt, jetzt im Besitz der Berliner Staatsbibliothek. Der Schluß
zeigt das Datum des Rubrikators 1456. Zedler widerspricht aus
typographischen Gründen Schwenke, Die Türkenbulle Papst Ca-
lixtus II. Berlin 1911, und setzt das Werk erst in die erste Hälfte
des Jahres 1457. 14 Blätter, davon das letzte leer.
21. Ende 1456: Aderlaßkalender für das Jahr 1457, Hain
5622. Ein Papierblatt, von Gotthelf Fischer als Einband in Mainz
aufgefunden, jetzt in der Pariser Nationalbibliothek aufbewahrt.