Full text: Einführung in die Buchkunde

Gutenbergs und Schöffers Typen 39 
zurde 22. 1457: Cisianus zu dutsche, Auszählverse für die Festtage 
L aus des Jahres in jedem Monat (Cop. II 2166), von dem Buchhändler 
und Tross in Paris entdeckt, 1870 von der Universitätsbibliothek Cam- 
A ge- bridge erworben. Ein einseitig bedrucktes Blatt, 255x342 mm. 
iblio- Vgl. Arthur Wyß, Ein deutscher Cisianus für das Jahr 1444. Straß- 
und burg 1900. — Alle bisher aufgeführten Werke sind nur in einem 
Exemplar bekannt. 
Gott- IC. 23. Erste Hälfte des Jahres 1458: Die 36zeilige Bibel, 
‚aden Hain 3032, in 3 Bänden zu 266, 320 und 298 = 884 Blättern und 
‚prüft 4 Blättern Index, nach ihrem Entdecker Johann Georg Schelhorn 
ergs, (1760) Schelhornbibel, dann Pfisterbibel nach dem ihr zugewie- 
Biger senen Drucker genannt, der alle seine Werke mit denselben 
1ä8t. Typen druckte. Zedler hat nachgewiesen, daß sie nicht von Pfister 
hergestellt worden sein kann, in dessen Besitz sich die Type B®° 
naue später befand, da nach einem solchen Meisterstück die technisch 
1 sie weit schlechtere Arbeit seiner späteren Drucke unverständlich 
onat- wäre. Zedler hat aber auch festgestellt, daß nicht nur das Papier, 
auf dem B36 gedruckt wurde, nach dem Wasserzeichen aus der 
ı be- Bamberger Gegend stammt, sondern auch alle erhaltenen Exem- 
)741, plare zuerst in Bamberg und Umgegend aufgetaucht sind. 
- und Wie kam die Type nach Bamberg, und wer druckte die Bibel? 
um- Wurde die Type Gutenberg gestohlen? Hat er sie vielleicht ver- 
„Da kauft und hat einer seiner bereits kunstgeübten Jünger den Druck 
;t am hergestellt? Das sind noch ungelöste Fragen; denn auch die Hy- 
ıcker pothese Zedlers, der Meister selbst, Gutenberg, habe die 36 zeilige 
‚eiten Bibel in Bamberg in Konkurrenz mit dem ihm aus der Hand ge- 
wundenen Druck der B42 durchgeführt, fand, wie bereits erwähnt, 
vier- nicht ungeteilte Anerkennung. So begnügt man sich denn, für den 
°rfurt Druck B3%6 eine anonyme, d. h. bis jetzt noch nicht dem Namen 
-hluß nach bekannte Druckerei in Bamberg als ihren Ursprung anzu- 
FE aus nehmen. (Vgl. Voulli&me, Die deutschen Drucker des XV. Jahr- 
Et Ca- hunderts. 2. Aufl., S. 15.) Nur 13 Exemplare, auf Papier gedruckt, 
[älfte haben sich erhalten; außer dem Britisch Museum in London und 
der Bibliotheque Nationale in Paris besitzen u. a. die Universitäts- 
Hain bibliotheken in Leipzig, Jena, Erlangen, Würzburg und Greifs- 
Aainz wald, die Landesbibliothek in Stuttgart und die Staatsbibliothek in 
ırt. Wolfenbüttel je ein Exemplar. Die Type ist eine Nachbildung der
	        
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