I I. Buchgeschichte
hatten, um eventuell eine geschäftliche Niete wettzumachen. Jo-
hann Sensenschmidt in Bamberg, Johann von Amerbach, Nikolaus
Kessler und Michael Furter in Basel, Froben und sein Sohn, Ulrich
Zell und Johann Koelhoff in Köln, Melchior Lotter, Anton Ko-
berger, der Wiener Drucker Johann Winterburger und vor allem
die alte Mainzer Firma Peter Schöffer erwarben sich durch ihr
eifriges Streben und stete Verbesserung ihrer Leistungen An-
sehen und Vermögen.
Auf schlechten Geschäftsgang scheint die eigentümliche Er-
scheinung der Wanderdrucker zurückzugehen, Drucker, die es in
keiner Stadt lange aushielten, sondern bald da, bald dort arbeite-
ten, bald auf einen Ruf hin, bald aus freien Stücken an dem frem-
den Ort ihr Glück versuchend.
Am einträglichsten scheint der Druck liturgischer Bücher ge-
wesen zu sein, wenn ein Drucker von einem Bischof beauftragt
wurde, ein Missale oder Brevier oder dergleichen herzustellen.
Wohl mußte er hier sein Bestes zu leisten sich bemühen, aber der
Absatz war doch so ziemlich gesichert, und die Ware ging spie-
lend ab. Hier fiel auch die Gefahr des Nachdrucks Iort, die bei
andern profanen Drucken groß war und den materiellen Erfolg
sehr gefährdete.
Ich schließe hier eine Übersicht über die allgemeine Inkunabel-
literatur. an; die national begrenzte wird am Schluß der Drucker-
übersicht folgen.
Burger, Konrad. Register zu Hains Repertorium. Leipzig 1891.
In: Beiheft 8 zum Zentralbl. f. Bibliothekswesen. (Verzeichnis
der Drucker.)
Supplement zu Hain und Panzer. Beiträge zur Inkunabel-
bibliographie. Leipzig 1908. (Konkordanz der Hain- und Pan-
zernummern.)
- The printers and publishers of the fifteenth century with lists
of their works. London 1902. (Drucker-Index zu Copinger.)
Catalogue of Books printed in the XVth century now in the Bri-
tish Museum. London 1908{ff. (Mit schönen Faks., nach Druck-
orten geordnet.)