Full text: Einführung in die Buchkunde

(5 I.Buchgeschichte 
bis 1484, 1484—1486 in Lübeck, 1486—1487 in Schweden, 1488 
bis 1492 abermals in Lübeck. Bei der Rückkehr aus Rußland, 
wohin er vom Großfürst Iwan II. von Moskau zwecks Einrich- 
tung einer Druckerei berufen worden war, soll er von den Russen 
als Zauberer ertränkt worden sein. In Magdeburg druckte er u. a. 
einen Kalender auf das Jahr 1480 und ein Missale Magdeburgense, 
Hain 11321, zu dem Lukas Brandis die Type goß. 
Giunta (Junta), berühmte, aus Florenz stammende Familie, 
deren Mitglieder seit dem Ende des XV. Jahrhunderts zunächst 
als Buchhändler, dann als Buchdrucker in Venedig, Florenz, Lyon, 
Burgos, Salamanca und Madrid auftraten. — Luca Antonio 
(1457—1537) übersiedelte um 1480 aus Florenz nach Venedig 
und zeichnete sich besonders durch seine liturgischen Drucke aus. 
(Breviarium Placentinum 1503 und Missale-Ausgaben, darunter 
die prachtvolle Ausgabe von 1515). Sein Sohn Tommaso folgte 
ihm im Geschäft, das bis 1617 existierte. — Filippo (1450 
bis 1517), der ältere Bruder des Luca Antonio, ist der Begründer 
der Florentiner Firma, deren Drucke an Schönheit mit den Al-- 
dusdrucken wetteiferten. Benedetto und Bernardo (+ 1551) 
waren seine Nachfolger. Die Druckerei bestand noch bis ins. 
XVII. Jahrhundert. — Jacobus ließ sich 1520 in Lyon nieder, 
wo er seit 1527 auch als Drucker tätig war; er starb 1548. Seine: 
Erben führten das Geschäft bis 1592 weiter. — Vgl. Bandini, 
Juntarum typographiae annales ab anno 1497 ad 1550. Lucae: 
1791. 
Nikolaus Goetz, Goldschmied aus Schlettstadt, 1470 an der 
Universität Köln immatrikuliert. Sein erster datierter Druck ist 
vom Jahre 1474, die letzten, die lateinische Bibel vom 9. Mai 
1480 und das Plenarium vom 7. September 1480. Er verwendete: 
schon 1474 in Werner Rolewinck, Fasciculus temporum, Hain 
6917, Seitenzahlen statt der Blattzählung, was in Köln erst 1485. 
Ulrich Zell nachahmt. 
Heinrich Gran druckte 1489—1527 in Hagenau, vorzugsweise: 
für Johann Rymman, später für Johann Knoblouch. 240 Werke 
entstammen seiner Offizin, darunter auch die erste Ausgabe der 
Dunkelmännerbriefe. Er stand mit Aldus Manutius in Venedig in. 
Verbindung, der ihm auch Typen lieferte.
	        
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