2 I. Buchgeschichte 
renz 1477—1486. Sein Monte Santo di Dio des Bischofs Antonio 
Bettini vom 10. September 1477, Hain 1276, ist das älteste mit 
Kupferstichen geschmückte Buch. Dantes Commedia 1481, Hain 
5946, enthält nur zwei Kupferstiche, von den anderen wurden 
einige — für die Hölle — später hergestellt. 
Gerard Leeu, berühmter Drucker des XV. Jahrhunderts, 1477 
bis 1484 in Gouda, wo er den Buchdruck einführte, von 1484 bis 
zu seinem Tode, 1493, in Antwerpen tätig. Seine erste Arbeit 
waren die Epistelen ende Evangelien 1477, seine letzte die Cro- 
nycles of England, Hain 5001. — Sein Bruder Claes Leeu druckte 
in Antwerpen 1487—1488. 
John Lettou (Lithuania) begann 1480 seine Druckertätigkeit 
in London, verband sich um 1482 mit William de Mechlinia, 
verschwindet aber 1484, so daß Mechlinia bis 1486 allein als Trä- 
ger der Firma erscheint. Seine letzte Arbeit war die Bulle Inno- 
cenz VIII. vom 27. März 1486. Das Geschäft übernahm Pynson. 
Johann Limburg erster und einziger Drucker in Münster in 
Westfalen 1485—1486. 
Melchior Lotter der Ältere aus Aue im Erzgebirge, zuerst in 
der Druckerei seines Schwiegervaters Konrad Kachelofen tätig, seit 
1495 Leipziger Drucker, seit 1498 amtlicher Drucker des Bischofs 
von Meißen und des Leipziger Rates. Er führte in Leipzig 1511 die 
Antiqua ein, druckte 1517 Luthers 95 Thesen. 1519 beherbergte er 
Luther und Melanchthon während der Disputation, druckte aber 
sonst in Leipzig nur katholische, seit 1519 durch Vermittlung 
sefnes Sohnes in Wittenberg protestantische Schriften. Er starb 1542. 
Johann Lucae, einziger Drucker in Lüneburg 1490—1493. Be- 
kannt ist sein schöner Druck „Herm. Nitzschewitz, Der gulden 
Rosenkranz‘, eine niederdeutsche Bearbeitung des lateinischen 
Marienpsalters. 
Aldus Manutius (1449—1515) berühmter Drucker in Venedig 
seit 1494, wo er mit Unterstützung seines früheren Zöglings, des 
Fürsten Alberto Pio de Carpi, eine Offizin errichtete, aus der die 
als Aldinen bekannten und hochgeschätzten Ausgaben hervor- 
gingen. Er erfand die erste brauchbare griechische Type und die 
Kursive, bevorzugte die kleinen Formate und sorgte für schöne 
Verlegerbände. — Sein Sohn Paulus (1511—1574) verlegte sich