20° —
gelenkt, wie fie feit einiger Zeit der Stil an der Seine angenommen, Die urfprüngliche Färbung war, abge-
fehen von den Gemälden in den vier Ecken, franzöfifchen Vorbildern entfprechend, wohl nur Weifs und Gold.
Mit dem Eintreten Schlüter’s wurde dann zwei oder drei Jahre fpäter diefe Richtung völlig abee*
fchnitten. —
Verfuchen wir es am Schluffe diefer Periode, uns den Grundrifs des alten Berliner Schloffes zu
reconftruiren, wie er fich nach den zwei und einem halben -Jahrhundert, welche feit der Grundfteinlegung
Kurfürft Friedrich’s II. verflofen waren, herausgebildet. Ein folches Unternehmen kann natürlich nur auf
N ER
Se 9 FÜ
| Ga Ga
"00 7- Mir © a
a]
w
a - =
kr ad an
ırundrifs des kurfürftlichen Schloffes um das Jahr 1680
ungefähre Richtigkeit Anfpruch machen, da der gröfste Theil der damals vorhandenen Baulichkeiten, ohne
eine Spur zu hinterlaffen, verfchwunden ift; aber die zahlreichen Unrichtigkeiten des von Klöden in feinem
Werke über Schlüter beigebrachten Grundriffes zwingen dazu, fie wenigftens, foweit es mit Sicherheit mög-
lich it, zu corrigiren. Unferem Holzfchnitt liegt eine ehemals in der königlichen Kunftkammer, feit 1876
in den Sammlungen des Schloffes Monbijou aufbewahrte Zeichnung zu Grunde, welche einen Profpekt des
Schloffes in ziemlich ungefchickter Kavalierperfpective giebt. Sie ftammt aus der Zeit vor 1681, in welchem
Jahre Nering das oben erwähnte Gebäude an der Spree errichtete, wenn auch der Plan felbft erft vom Jahre
1685 datirt ift. Abfichtlich ift in der kleinen Situationsfkizze auf Vermuthungen und Wahrf(cheinlichkeiten ver-
zichtet und in felten Conturen nur das gegeben, was fich mit Beftimmtheit als einft Jo vorhanden nach-
weifen liefs. Für alle anderen Theile, wie auch für den vom Schlüter’fchen Umbau unberührt gebliebenen