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ausgeführte Werke in der Welt, und
war wohl gerade fo völlig nach dem
Herzen Kurfürft Friedrich’s, dem es
bei den damals laufenden Verhand-
lungen um die Erlangung der Königs-
krone ein nicht unwichtiges Moment
erfchien, auch feiner Hauptftadt ein
feiner eigenen künftigen Würde. ent-
fprechendes Anfehen zu verleihen.
Die erfte Anregung zu dem
Entwurf bot. Schlüter vielleicht der
Auftrag zur Modellirung der Reiter-
ftatue des großen Kurfürften, wel-
che auf der 1692—95 erbauten Kur-
fürftenbrücke ihren Platz finden
follte.. Er dachte fich diefe Brücke
auf einen von Prachtgebäuden um-
gebenen Platz. mündend. Gegen-
über von ihr im Weften {follte fich
der neue Dom erheben in .der
eigentlichen Renaiffanceform, dem
griechifchen, gleichfeitigen Kreuz,
mit hoher Kuppel ‚über der Vierung
und vier kleinen Nebenkuppeln, um-
geben von dreigefchoffigen Wohn-
gebäuden, wie der Künftler dies wohl
bei italienifchen Anlagen, z. B. bei
Sta. Maria maggiore in Rom kennen ..
gelernt hatte. Die Nordfeite des
Platzes war in ihrer ganzen Länge
durch das Schloß begrenzt, die Süd-
feite nahm eine in einfacheren For-
men als das Fürftenhaus gedachte
Palaftcompofition ein, zü der die
Marftälle umgebaut werden {ollten.
Im‘ Often endlich fäumte eine mit
Statuen gefchmückte Balluftrade, die
fich in einem Kreisfegment gegen
die Brücke öffnete, den Fluß. Das
eigentliche Schloß bildeten die vier
Flügel des inneren Höfes; doch war
auch der alte Verbindungsgang vom