Full text: Schiffswiderstand und Schiffsbetrieb (Textband)

EINLEITUNG. 
Die Abmessungen des Dortmund - Ems - Kanals sind so gross gewählt, dass Schiffe 
von 600 t Ladefähigkeit und sogar noch grössere ihn befahren können. 
Nach der Bauart. der Schleusen wurde für die grösste Länge der Schıffe über 
alles gemessen das Maass von 67 im, für die grösste Breite über dıe Schutzhölzer 
8,20 m angenommen. Die grösste Tauchtiefe ergab sich bei der Bestimmung des 
Wasserquerschnitts im Kanal, der mindestens das Vierfache des eintauchenden Schiffs- 
querschnitts betragen sollte, zu 1,75 m. 
Bei diesen Schiffsabmessungen und bei einer Wassertiefe ım Kanal von 2,5 m 
wurde mit Rücksicht auf die Lenkbarkeit der Fahrzeuge und auf die Betriebssicherheit 
namentlich in den Krümmungen des Kanals und bei Begegnungen mit anderen Fahr- 
zeugen, sowie auf Schwankungen der Wasserspiegelhöhe, die infolge von Stauungen, 
Störungen in der Wasserzuführung und aus anderen Ursachen eintreten, ferner auf Un- 
ebenheiten der Kanalsohle durch hier entstehende Ablagerungen und Verschiebungen, 
und nicht zum Geringsten auf die Ueberwindung des Schiffswiderstandes eine höchste 
Fahrgeschwindigkeit von 5 km/std., d. i. 1,4 m/sec. noch für zulässig‘ erachtet. 
Aus Schifferkreisen wurde hiergegen geltend gemacht, dass es für die Kanal- 
schiffahrt von Bedeutung sei, einen grösseren Tiefgang bis zu 2 m zuzulassen. Da 
jedoch das Maass der Wirkung, welche die Fahrt von Schiffen der angegebenen Grösse 
bei verschiedenen Tiefgängen und Geschwindigkeiten auf die Veränderungen des Kanal- 
querschnitts ausübt, nicht genügend bekannt war, so wurde von dem Herrn Minister 
der öffentlichen Arbeiten v. Thielen, Excellenz,. eine Kommission, bestehend aus den 
Herren Thiele-Lingen, Meier-Papenburg und Haack-Charlottenburg eingesetzt, die mittels 
eigens für den Zweck anzustellender Versuchsfahrten das fehlende Material für die 
Beantwortung der einschlägigen Fragen beschaffen sollte. 
Die Apparate und Einrichtungen der Versuchstrecke wurden seitens der Kommission 
im Frühjahr 1898 beschafft und betriebsfähig aufgestellt, so dass mit den Versuchsfahrten 
am 9. Mai 1898 begonnen werden konnte. Sie dauerten bis zum 28. August desselben 
Jahres und erlitten nur einige Unterbrechungen durch Pollerbrüche, Zusammenstossen 
der Versuchsschiffe und andere Störungen geringfügiger Art.
	        
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