Full text: Schiffswiderstand und Schiffsbetrieb (Textband)

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Es war die Frage, ob aus der ın 2 Plänen auf Za/el 73 dargestellten örtlichen Lage 
für die Fahrt von Schleppzügen Schwierigkeiten entstehen könnten. 
Zur Einleitung von Versuchsfahrten wurden die Schiffe Emden, Goedhart und 
Dortmund in die Ems hinaufgebracht und oberhalb der Eisenbahnbrücke gedreht. Die 
Brückenjoche und das Fahrwasser wurden aufgepeilt. 
Eine photographische Camera wurde auf dem Südende der Eisenbahnbrücke beı A, 
eine zweıte auf dem Schnittpunkt des westlichen Ufers des Vorhafens der Schleuse mit 
dem rechten Emsutfer beı B und eıne dritte an dem Schuppen beı C aufgestellt. Zuerst 
fuhr Goedhart mıt Dortmund ım Schlepptau, dessen Länge von Schiff zu Schiff 30 m 
betrug, durch das Mitteljoch der Eisenbahnbrücke, nachdem beide Schiffe diese Richtung 
vorher gut aufgenommen hatten. 
Gleich nachdem die Brücke von dem Schleppzug verlassen war, wurde die Richtung 
scharf auf die östliche Ecke der Einfahrt ın den Vorhafen genommen, dann dicht am 
Ufer neben dem Park hingesteuert und demnächst nahe am östlichen Ufer entlang ın 
den Hafen hıneingefahren. Um nach vollendeter Einfahrt die Geschwindigkeit des Dort- 
mund zu hemmen, legte sıch Goedhart an semer Seite fest und stoppte‘ das Schiff 
durch Rückwärtsgehn so schnell auf, dass es sich weıt von dem Schleusenthor entfernt 
festmachen konnte. 
Während der Einfahrt wurde zunächst die Position ı der beiden Schiffe von der 
Camera bei A, dann 2 von B und 3 von C aus aufgenommen. Nach diesen Auf- 
nahmen, die auf Za/. 47 Fig. 6 bis 72 wiedergegeben sind, wurde der Plan Taf 73 
ausgeführt, welcher deutlich zeigt, dass unter den obwaltenden Umständen eine solche 
Fahrt nicht die geringste Schwierigkeit bietet. 
Nachdem die beiden Schiffe durch die Eisenbahnbrücke nach der oberen Ems zu- 
rückgeführt und dort Emden als erstes Schiff hinter Goedhart in 30 m Abstand und 
demnächst Dortmund hinter Emden ın 20 m Abstand aufgenommen waren, fuhr Goed- 
hart mit voller Maschinenkraft durch das vom Mitteljoch südlich gelegene Brückenjoch. 
Beide Schiffe folgten dem Schleppdampfer gut, und der Zug ging tadellos durch das 
Joch. Goedhart führte dasselbe Manöver aus wie bei der ersten Fahrt. Die Einfahrt 
in den Vorhafen gelang ebenso wie das erste Mal, wie im Plan auf Zaf. 73 dargestellt ist. 
Als Dortmund mit seinem Vorderende die Hafenmündung: erreicht hatte, warf er 
sein Schlepptau, das ihn mit Emden verband, los, und steuerte, von der lebendigen 
Kraft fortbewegt, allein in den Hafen hinein, wo er an den Pfählen der Westseite fest- 
machte, während Goedhart mit Emden das Ostufer langsam entlang fuhr und beide 
an den dort befindlichen Pfählen sıch abstoppten und festlegten. 
Die Stromgeschwindigkeit war nur gering, sie betrug, mit einem Woltmann’schen 
Flügel gemessen, in der Mitte des Flusses 0,15 m/sec. Man sieht jedoch aus den 
Photographieen und Plänen, dass die Strömung‘ sehr stark sein muss, wenn sie einen 
Schleppzug während der kurzen Zeit der Einfahrt in den Vorhafen soweit stromabwärts
	        
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