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zweiten angehängten grossen Schleppkahn mit gutem Erfolg. Ganz besonders eignen
sich derartige Schiffe für die Fahrt ohne Anhang, weil sıe dann ganz selbstständig sind,
bei Begegnungen und Ueberholen von Schleppzügen leicht manövriren und sicher und
schnell in die Schleusen einfahren und diese wieder verlassen können.
Form und Bauart der Schiffe Emden und Dortmund werden unter Berück-
sichtigung der vorgeschlagenen Aenderung des Treibapparates, soweit sich aus den
gelegentlich der Versuche gemachten Erfahrungen schliessen lässt, den Ansprüchen ge-
nügen, welche man an gute Lastschiffe für den Dortmund-Ems-Kanal machen kann.
Dasselbe kann auch von dem Schleppdampfer gesagt werden, dessen Maschinen-
kraft von 200 I. P. S. für das Schleppen eines aus zweı beladenen Schiffen gebildeten
Zuges gegen den Strom in der kanalisirten Ems bei höheren Wasserständen nicht
ganz ausreichen wird. Anstatt jedoch zur Ueberwindung dieser Schwierigkeit alle
Schleppdampfer für den Kanal mit kräftigerer Maschine auszustatten, wird es vortheil-
hafter sein, für solche Zeiten Hülfsdampfer in Bereitschaft zu halten.
Wie die Zeichnung der Schiffe zeigt, haben beide in ihrem Deck einen nicht
unbedeutenden Sprung. Das Deck steigt von der niedrigsten Stelle aus nach vorn
mehr, nach hinten weniger. Mit dieser Anordnung ist wahrscheinlich nur beabsichtigt,
das äussere Ansehen dem allgemeinen Gebrauch entsprechend, den Seeschiffen ähnlich
zu gestalten. Bei den Kanalschiffen, dıe nicht dem Seegang ausgesetzt sind, kann die
Erhebung: der Decks ohne Nachtheil fortfallen und dieses parallel mıt dem Boden des
Schiffes gelegt werden. Ein kleines Schanzkleid vorn, ähnlich wıe das vorhandene,
würde vollständig genügen. Ein etwaiger Zusammenstoss zweier gleich tief beladener
Schiffe müsste dann stets bei beiden die zur Aufnahme des Stosses bestimmte Scheuer-
leiste treffen, und es würde das horizontalliegende Deck ein gutes Widerlager gegen Kın-
beulungen abgeben.
Als obere Gurtung gegen etwaiges Durchbiegen des Schiffes der Länge nach
ist ein solches Deck ebenfalls vorzuziehen.
Der hölzerne Vorsteven soll vermuthlich die Wirkung eines Stosses abschwächen,
da er aber kein Widerlager in der hinter ihm liegenden schwachen Eisenconstruction
hat, so wird er bei etwa vorkommenden, wenn auch nur leichten Zusammenstössen, bei
denen der Vorsteven mitwirkt, leicht zerbrechen und daher am besten ganz fortbleiben.
Die hierdurch und durch die Aenderungen des Decks entstehenden Ersparungen an
Eigengewicht des Schiffs lassen sich gut zur Verstärkung des Buges von Innen aus
verwerthen.
Das über das Heck ziemlich weit hinausragende Ruder ist einer Beschädigung
leicht ausgesetzt. Bei den Versuchsfahrten sind derartige Beschädigungen vorgekommen.
Wären die Ruder durch Verlängerung des Hecks mehr geschützt gewesen, so wäre den
Beschädigungen vorgebeugt worden. Ferner könnte, ohne Nachtheil für die Räume ım
Hinterende des Schiffes, die Schnittlinie der Mittelebene mit der Aussenhaut so gestaltet