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werden, dass dem vor dem Schaft liegenden Theile des Ruders eine grössere Fläche ge-
geben werden kann, dann darf seine Länge nach hinten entsprechend kürzer sein, ohne
die Ruderwirkung; zu beeinträchtigen. Das Drehen des Ruders wird dadurch erleichtert.
Bei Dortmund ist das Ruder ohne den vor dem Ruderschaft liegenden Theil
ausgeführt, weil dessen Stelle von der Schraube eingenommen wird. Werden zwei
Schrauben angeordnet, dann kann die Form des Ruders wie für Emden auch für die
Dortmund-Klasse beibehalten werden. Ihre Steuerkraft wird dadurch vermehrt und die
zur Ruderbewegung nöthige Kraft verkleinert. Wird dann die Dampfsteuermaschine
bei dieser Klasse eingeführt, so muss die Steuerfähigkeit wesentlich verbessert und das
Manövriren erleichtert werden. Das gilt aber auch von der Emden-Klasse, deren Steuer-
maschine während der Versuche regelmässig zwei Mann zu ihrer Bedienung erforderte,
und selbst diesen war es nicht möglich, das Ruder schnell von Bord zu Bord zu legen.
Es sollte daher jedes Mittel angewendet werden, das zu einer Verbesserung der Steuer-
fähigkeit beitragen kann.
Bei den Versuchen brachen mehrfach die gusseisernen Poller, an welchen die
Schlepptaue befestigt waren, die Emden und Dortmund mit einander verbanden. Sıe
sınd auf den dünnen eisernen Decks mittelst Schrauben‘ befestigt. Wenn auch unter
den Deckplatten emige Verstärkungen angebracht waren, so genügten diese doch
nıcht, um Biegungen der geriffelten Deckplatten ganz zu verhindern, diese gaben dann,
bei Anwendung einer grösseren durch die Poller zu übertragenden Kraft, zu Brüchen
ihrer Sohle Veranlassung, wodurch mehrfach empfindliche Störungen verursacht wurden.
Besser wäre es, die vorderen und hinteren Poller sämmtlich aus Schmiedeeisen anzu-
fertigen, was nıcht kostspieliger sein dürfte, als für die gusseisernen Poller stärkere
Fundamente zu schaffen, die nıcht durchbiegen können.
Der Lloydkahn, der hauptsächlich über See fahren soll, war viel stärker
gebaut, als die Kanalschiffe, und seine Einrichtungen auf Deck, sowie die höchsten
Punkte des Schiffs lagen so hoch, dass er bei seiner Fahrt nach Lingen bis auf 2 m
Tiefgang: beladen sein musste, um unter den Kanalbrücken durchfahren zu können.
Bei Schiffen, welche die See und den Kanal befahren sollen, muss hierauf von vorne
herein Rücksicht genommen werden.