Full text: Schiffswiderstand und Schiffsbetrieb (Textband)

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Bei jeder dieser 8 verschiedenen Tauchtiefen der Pendelplatte wurden 2 Fahrten ın der 
Weise ausgeführt, dass in der Versuchsstrecke von Station 75 ab, das Schiff auf der 
Mitte des Kanales nach der Beobachtungsstrecke abfuhr und so schnell wıe möglıch 
seine grösste Geschwindigkeit annahm, dann aber die Maschine stoppte. In einiger 
Entfernung: vor der Mitte der Pendelplatte wurde der Woltmann’sche Flügel so gehalten, 
dass seine Axe parallel der Richtung des Schiffes lag; und jedesmal kurz vor dem Passıren 
einer der 4 an den Stationen 82, 83, 84 und 85 aufgestellten Camera’s während Verlaufs 
von 30 Sekunden in Thätigkeit gesetzt. Während dieser Zeit erfolgte die photographische 
Aufnahme. Die grösste Stromgeschwindigkeit ergab sich beı Station 82, sıe nahm beı 
der in Ruhe befindlichen Maschine fortwährend ab und zwar von 1,97 bis 0,87, beı 83 
von 1,48 bis 0,73, bei Station 84 von 0,92 bis 0,31, beı 85 von 0,56 bis o. Die Winkel, 
welche die Pendellagen der 64 gewonnenen Resultate mit der Horizontalen bildeten, sınd 
auf den Photographieen gemessen und zusammengestellt; hiernach wurde die Strom- 
geschwindigkeit für die Schräglage jedes Pendels ermittelt. 
Es ‚ist einleuchtend, dass die Aenderungen der Winkel, die das Pendel mit der 
Horizontalen bildet, immer kleiner werden müssen, je mehr die Oberkante der Pendel- 
platte über die Wasserlinie hervortritt, und es giebt eine gewisse Grenze, über welche 
hinaus eine Aenderung überhaupt nicht mehr stattfindet. Die grossen negativen Strom- 
geschwindigkeiten konnten deshalb nicht mehr nach den Pendeln ermittelt werden, sıe 
mussten vielmehr durch Rechnung: bestimmt werden, während dıe neben, vor und hinter 
dem Schiff entstehenden kleinen negativen und positiven Geschwindigkeiten sıch aus der 
Pendellage ergaben. 
Die Richtung der am Ufer durch das vorbeifahrende Schiff erzeugten Strömungen 
wird überall von den Pendeln angegeben, während die Stromstärke aus den an den Pegeln 
abzulesenden Höhen sich errechnen lässt. 
s. Die Pegel zum Messen der Einsenkung. Die Camera 4 und dıe wage- 
rechten Linien der auf dem Lageplan (7afel 48) angegebenen Bretter a, a, wurden bereits 
als zur Feststellung der Lage der Schiffe während der Fahrt dienend bezeichnet. Zu 
demselben Zwecke waren vorn und hinten auf dem Versuchsschiffe je eine Einsenkungs- 
latte (Taf. 77 Fig. 5) vertical aufgestellt, welche ein 60 cm langes Pegelbrett trug, das 
nach der Höhe verstellbar war und in der Ruhelage des Schiffes auf 0 eingestellt wurde. 
Zu dem Zweck wurde das Schiff mit dem vorderen und später mit. dem hinteren Pegel e 
in den Bereich der durch Camera 4 und der Horizontalen a gebildeten Ebene gelegt. 
Die o Linien waren anfangs die Mitten der Bretter, später ihre Unterkanten. Mit Camera 
4 wurden die o o Aufnahmen gemacht. Aus ihnen erkennt man, ob die Einstellung 
genau ausgeführt wurde; etwaige Ungenauigkeiten liessen sich feststellen und berichtigen. 
Dasselbe gilt von den zusammengestellten oo Photographieen der Versuchsschiffe mittels 
der drei Camera’s, nach denen etwaige Fehler der Tiefgangs - Pegel berichtigt wurden. 
6. Die Landpegel sind bereits auf Seite 5 erwähnt worden.
	        
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