Full text: Schiffswiderstand und Schiffsbetrieb (Textband)

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B. Art. der Ausführung‘ 
Nach Einstellung der Einsenkungspegel und Aufnahme der oo Photographieen 
wurde das Versuchsschiff nach Station So der Versuchsstrecke gebracht. Das Ende der 
Stahldrahtleine des Geschwindigkeitsmessers wurde, wie angegeben, befestigt, und nach- 
dem der Schleppdampfer das Bugsirtau, welches mit einem Auge über den Haken des 
Dynamometers gelegt war, nahezu straff gezogen hatte, dem Goedhart Befehl zum 
Abfahren ertheilt. Vorher war ihm die ungefähre Anzahl der mit der Maschine zu 
machenden Umgänge angegeben, die er allmählich zu erreichen suchen musste. War 
dieses geschehen und durch Flaggensignal gemeldet, dann öffnete man den Hahn des 
Dynamometers, der zur Vermeidung von Stössen auf die Federn der ‚Manometer 
vor der Abfahrt geschlossen sein musste. Sobald nach Anzeige des Gyrometers eine 
Vermehrung: oder Verminderung der Maschinenkraft nothwendig war, dann wurde dies 
mittels des auf Tafel 77 Fig. 5 sichtbaren Signalflügels dem Goedhart angegeben. 
Der Führer des Schleppdampfers und der des angehängten Schiffes mussten sorg- 
fältig auf das Innehalten der durch «die oben erwähnten Baken bezeichneten Kanalmitte 
Acht geben und jede Abweichung davon durch entsprechende Ruderstellung ausbessern, 
was bei den kleinen Geschwindigkeiten und Tiefgängen der Lastschiffe nıcht schwierig 
war. Bei Geschwindigkeiten über 1,5 m/sec. und bei 2 m Tiefgang konnte die Richtung 
selbst mit dem verhältnissmässig: scharfen Lloydkahn kaum noch aufrecht erhalten 
werden; bei schnellerer Fahrt musste das Ruder fortwährend von Bord zu Bord gelegt 
werden, um das stets nach dem einen oder anderen Ufer sich hinwendende Schiff vor 
dem Festlaufen in die Böschungen zu bewahren. Die unruhigen Bewegungen des Schiffes 
machten es schon bald nach Beginn der Fahrt unmöglich, das Schiff, wenn es un- 
mittelbar vom Ufer abgegangen war, mittels des Ruders in die Mitte des Kanals zu 
bringen und darin zu erhalten. Immer näherte es sich dem einen oder dem andern 
Ufer, dem es am nächsten lag. Aus dieser Veranlassung wurden die Lastschiffe vor der 
Abfahrt auf die Mitte des Kanals gelegt, wodurch die geschilderten Uebelstände sich 
jedoch nicht ganz beseitigen liessen. Nur sehr schnelles Ueberlegen des Ruders von 
hart S. B. nach hart B. B., oder umgekehrt, konnte das Schiff vor dem Einlaufen ın 
dıe Ufer bewahren. 
Bei den meisten Fahrten gelang es, die vorgeschriebene Geschwindigkeit ın ca. 
200 m Entfernung‘ vor ‚der Beobachtungsstrecke zu erreichen und fast gleichmässig beı- 
zubehalten. Sobald das geschleppte Schiff der durch die Baken c c bezeichneten Linte 
nahe kam, gab ein starker Ton aus einem Nebelhorn sämmtlıchen Betheiligten davon 
Nachricht, damit der Anfang der Beobachtungen auf den Diagrammen gekennzeichnet, 
und die Aufnahme der Photographie vom vorderen Tiefgang: rechtzeitig gemacht werden 
konnte. Demnächst folgte die Aufnahme des hinteren Tiefganges und unmittelbar darauf 
die von dem ganzen Schiff mittels der Cameras ı, 2 und 3. Später wurde vielfach die
	        
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