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Beobachtungsstrecke aufgenommen, bevor das Versuchsschiff sie erreichte und ebenso
nachher, nachdem sıe wieder verlassen war. Es mussten hierzu die Kassetten durch
Arbeiter schnell‘ gewechselt werden, was ın den meisten Fällen gut gelang. In dem
Maschinenraum des Schleppdampfers nahm der eigens zu dem Zwecke angestellte
Maschinentechniker die Indicator - Diagramme von den beiden Cylindern gleichzeitig: auf
und stellte die zugehörige Zahl der Maschinenumdrehungen fest, worauf die indicirten
Pferdestärken sofort berechnet und notiırt wurden.
Nach dem Ueberschreiıten der durch die Baken d d bezeichneten Linie und nach
Abstellen des Chronographen daselbst, gab ein zweiter Ton des Nebelhorns hiervon
Kenntniss und nun musste das Versuchsschiff durch am Lande schnell zu befestigende
Leinen abgestoppt werden, weil eine nicht weit abliegende Brücke ihm gefährlich
werden konnte. Dies war noch schwieriger bei einem Schleppzug‘ mit zwei Schiffen
und gah mehrfach zu Pollerbrüchen und sogar zu einem Zusammenstoss der beiden
Schiffe Veranlassung, bei welchem Dortmund am Bug stark beschädigt wurde.
Nach vollendeter Fahrt musste der Schleppdampfer wenden und den Schleppzug
nach der Anfangsstation rückwärts zurückschleppen, wobei die Messleine wieder auf
dıe Trommel gewickelt wurde. Diese Rückfahrten waren nicht ohne Gefahr für die
Schleppkähne, deren Steuerruder nur wenig wirksam sein konnte. Ein heftiger Zusammmen-
stoss des Dortmund mıt dem Schleppdampfer rıeth zu besonderer Vorsicht. Es
wurden desshalb von den rückwärts geschleppten Schiffen vorn und hinten zwei Leinen
nach dem linken Kanalufer hinüber genommen und dort von je einem Arbeiter getragen
Sobald eine Störung: ım Steuern eintrat, befestigten die Arbeiter die Leinen am Ufer
und gleichzeitig legte die Mannschaft des Schiffes die anderen Enden um die Poller fest.
Dadurch konnte das Schiff jedesmal ın die richtige Lage zurückgebracht werden.
Ein voller Versuch nahm durchschnittlich 40 Minuten ın Anspruch. Gewöhnlich
konnten 10, höchstens ı2 Fahrten an einem Tage ausgeführt werden. Nur mit «G oed-
hart alleınfahrend» wurden ı5 Fahrten innerhalb 5 Stunden vollendet.
Längeren Aufenthalt verursachten die Be- und Entladungen der Schiffe mit Sand.
Der Transport der Schiffe nach einer ca. 4 km entfernten Ladestelle und das Ausgleichen
der Ladung behufs Erzielung gleichmässıgen Tiefganges kostete Zeit und Mühe. Im
Ganzen wurden die 3 Schleppkähne 19 mal umgeladen.