Full text: Schiffswiderstand und Schiffsbetrieb (Textband)

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Bei Bergfahrten wird die negative Strömung durch die Stromgeschwindigkeit und 
dementsprechend auch die Einsenkung vergrössert. 
Die Zeichnungen auf den Tafeln 48 bis 70 ergeben vorn und hinten ungleiche 
Einsenkungshöhen, ein Theil davon, besonders solche nach Versuchen mit nur geringer 
Geschwindigkeit, zeigt eine Wasserlinie, welche der normalen gegenüber vorn tiefer 
liegt, als hinten. Wahrscheinlich ist, dass ein leichtes pendelartiges Heben und Senken 
des Vorschiffes und dementsprechendes Senken und Heben des Hinterschiffes durch das 
Schlepptau veranlasst wurde und, weil die photographische Aufnahme vorn und hinten 
nicht gleichzeitig, sondern nach einander stattfand, dass dadurch diese anscheinend nicht 
ganz richtigen Masse entstanden. Anders ist es mit dem Lloydkahn von Goedhart 
geschleppt, der bei 2 m Tiefgang und 1,77 m/sec. Geschwindigkeit vorn tiefer lag, 
als hinten. Bei dem Lloydkahn liegt der Deplacementsschwerpunkt vor der Mitte der 
Schiffslänge, sein Vorschiff hat also völligere Linien, als das Hinterschiff und demnach 
müssen bei seiner Fortbewegung die Wassergeschwindigkeiten an den Schiffsseiten vorn 
grösser als hinten sein, mithin müsste auch die Einsenkung vorn eine grössere Höhe, als 
hinten haben. Da die Trimmlage jedoch nur bei dem einen, in der Mitte zwischen den 
beiden anderen liegenden Fällen, d. h. zwischen den Tiefgängen 1,75 und 2,25 m, eine 
nach vorn geneigte war, so müssen noch andere Umstände dabei mitwirken, die z. Zt. 
noch nıcht bekannt sind. 
Bei Dortmund alleintahrend T, 175m und G. 1,25 m/sec.. betrug die Kin- 
senkungshöhe bei fast allen. Fahrten vorn mehr als hinten. Hierbei spielt jedoch die 
Wirkung der Schraube eine Rolle, der Antheil, den sie daran hat, lässt sich ebenfalls 
noch nicht bestimmen; wahrscheinlich führen dazu Vergleiche zwischen diesen Fahrten 
und denen des Schleppzuges Goedhart mit Emden. Mit Goedhart allein ergaben 
nur 2 Fahrten bei der geringsten Geschwindigkeit vorn eine kleine Mehrtauchung 
gegen hinten, die grössten Geschwindigkeiten zeigten dagegen eine bedeutende Schräg- 
lage nach hinten.
	        
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