77
Nach diesen Bemerkungen über den Standpunkt, auf welchem sich
gegenwärtig die Theorie und die Praxis des Wasserradbaues befinden, dürfte
es wohl zweckmässig sein, eine allgemeine Uebersicht von dem Inhalte des
vorliegenden Werkes folgen zu lassen.
Die Abhandlung zerfällt in sieben Abschnitte. Der erste Abschnitt enthält
eine kurze Beschreibung der verschiedenen Räder, deren Theorie und Bau
in dem Werke behandelt wird; einige vorläufige Betrachtungen über die bei
denselben vorkommenden Effektverluste und die bekannte von Navier, Poncelet
und anderen Schriftstellern aufgestellte Theorie der Wasserräder, nebst Angabe
der von Smaeton und Morin durch Versuche aufgefundenen Corrections-
Coeffizienten für die Effektgleichungen.
Im zweiten Abschnitte werden die mannigfaltigen bei den älteren Rädern
vorkommenden Effektverluste möglichst genau berechnet. Diese Berechnungen
liefern die Elemente zu der
Im dritten Abschnitt enthaltenen genaueren Theorie dieser Räder. In
den Effektgleichungen , welche man daselbst aufgestellt findet, erscheint der
Einfluss simmtlicher Construktions-Elemente des Baues auf den Nutzeffekt;
die Ausmittlung der Bedingungen, welche für ein relatives oder für ein
absolutes Maximum des Nutzeffektes zu realisiren sind, ergeben sich daher
auf rein analytischem Wege. Weil aber die Gleichungen, welche aus dieser
Theorie zur Bestimmung der Dimensionen hervorgehen, für den grösseren
Theil des praktischen Publikums zu complicirt sind; weil ferner diese hin-
sichtlich des Effekts allerdings sehr vollkommenen Räder in der Regel weit
kostspieliger , als die in der Wirklichkeit existirenden ausfallen würden, daher,
mit Rücksicht auf die Turbinen, heut zu Tage wohl nicht zur Ausführung
empfohlen werden können: so sind im
Vierten Abschnitt die Regeln zur Bestimmung der wesentlichsten Dimen-
sionen, von welchen der Effekt abhängt, mit Rücksicht auf den Kostenpunkt,
in der Art ausgemittelt worden, dass die Räder einen befriedigenden Nutz-
effekt zu geben vermögen, ohne kostspieliger zu sein, als die in der Wirk-
lichkeit vorkommenden besseren Construktionen. Diese Regeln sind dann
auch so einfach, dass ihre richtige Anwendung nur wenige Kenntnisse der
Algebra erfordern.
Im dritten Abschnitt wird auch das mit krummen Schaufeln versehene,
von Poncelet zuerst angegebene Rad behandelt. Die Theorie desselben ist
zwar nicht für die Praktiker, allein die Resultate sind zuletzt einfacher, als
bei irgend einem andern Rade, und somit ist für die Praxis gesorgt.