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Der fünfte Abschnitt handelt von dem Baue der Räder im Allgemeinen
und von der Bestimmung der Querschnittsdimensionen ihrer Hauptbestand-
theile. Es wird zuerst gezeigt, wie, je nach der Bauart des Rades im Allge-
meinen, die Kraft, mit welcher das Wasser auf die Umfangstheile des Rades
einwirkt, durch die verschiedenen Bestandtheile desselben bis nach dem
Punkt fortgepflanzt wird, in welchem sie an die Transmission abgegeben
wird; daraus ergeben sich die Intensitäten der Kräfte, welche auf die ein-
zelnen Theile des Rades einwirken, so wie auch die Art dieser Einwirkung,
und es lassen sich dann, mit Berücksichtigung der bei den bestehenden
Rädern vorkommenden Dimensionen einfache und. zuverlässige Regeln für
die Bestimmung der Querschnittsdimensionen aller Theile aufstellen. Dabei
wird stets der äusserst fruchtbare Grundsatz befolgt, alle Nebendimensionen
eines Bestandtheiles auf eine seiner Hauptdimensionen zu beziehen. Wenn
man dem Grundsatz consequent bleibt, die Querschnittsdimensionen so zu
bestimmen, dass alle aus demselben Materiale bestehenden Theile durch die
auf sie einwirkenden Kräfte gleich stark in Anspruch genommen werden,
fallen einige Theile auf der Zahnkranz-Seite stärker aus, als auf der andern
Seite des Rades. Dadurch entsteht allerdings für die Ausführung der Nach-
theil, dass die Herstellung der Modelle etwas kostspieliger und die Auf-
stellung des Rades wegen der ungleichen Zapfen etwas schwieriger -wird,
als wenn man, wie es bei den bestehenden Rädern der Fall ist, beide Seiten
des Rades mit gleichen Dimensionen herstellt, demnach die Zahnkranzseite
zu schwach und die andere Seite etwas zu stark baut. Dessen ungeachtet
wurde bei den auf den grossen "Tafeln dargestellten Rädern der früher
erwähnte Grundsatz mit Consequenz befolgt, weil das vorliegende Werk
nicht nur den Zwecken der Praxis, sondern auch jenen der Schule zu dienen
bestimmt ist, in letzterer Hinsicht aber eine nach strengen Prinzipien durch-
geführte Construktion den Vorzug verdient. Uebrigens ist es für jeden
Praktiker, welcher kostspieligere Modelle und schwie rige Aufstellung scheut,
eine leichte Sache, für beide Seiten des Rades zweckmässige Dimensionen
von gleicher Grösse zu wählen, und zwar entweder die Dimensionen der
leichten oder jene der schweren Seite, oder endlich mittlere Dimensionen
aus beiden,
Im sechsten Abschnitt ist über die Anlage der Wehre und Kanäle
dasjenige in Kürze "zusammengestellt, was der Mechaniker kennen muss,
um dem Ingenieur die für die Ausführung des Wasserbaues nothwendigen
Hauptdaten angeben zu können.