Full text: Theorie und Bau der Wasser-Räder ([Textband])

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den Turbinen ziemlich stark von derjenigen abweichen, welche dem Maximum des Nutz- 
effektes entspricht, ohne dass dadurch der letztere merklich kleiner wird. Die ‚Geschwindig- 
keit kann bei beiden ohne merklichen Nachtheil um ein Viertel von der Normalgeschwin- 
digkeit grösser oder kleiner werden , als diese letztere ist. 
Die Construktionselemente können bei den Wasserrädern ohne merklichen Nachtheil 
für den Effekt sehr stark von denjenigen abweichen, welche dem vortheilhaftesten Effekt 
entsprechen. Bei den Turbinen dagegen müssen jene Elemente sehr genau nach dem 
Gefälle und nach der Wassermenge berechnet werden, wenn der Effekt günstig aus- 
fallen soll. Die ersteren dieser Maschinen sind daher weit leichter gut anzuordnen, als 
die letzteren. 
Wenn der Widerstand der zu betreibenden Arbeitsmaschine konstant ist, gewähren 
die Turbinen einen höheren Grad von Gleichförmigkeit der Bewegung als die Wasser- 
räder, und insbesondere einen höheren als die hölzernen. Das Umgekehrte findet statt, 
wenn die Widerstände, wie z. B. bei Walzwerken, sehr veränderlich sind, indem bei 
den Wasserrädern die in ihrer Masse enthaltene lebendige Kraft gross, bei den Turbinen 
aber klein ist. Dieser Nachtheil der Turbinen kann zwar durch Anwendung eines Schwung- 
rades beseitiget werden, allein die Veränderungen in der Geschwindigkeit fallen doch, 
wenn der Widerstand veränderlich ist, bei den Wasserrädern kleiner aus als bei den 
Turbinen, weil bei den ersteren der Wasserzufluss bedeutend variiren kann, bei dem 
letztern aber nicht. Im Allgemeinen sind also bei Maschinen mit veränderlichen Wider- 
ständen die Wasserräder den Turbinen vorzuziehen. 
Die bisherigen Vergleichungen hinsichtlich des Nutzeffektes bezogen sich auf die 
Kraftmaschine selbst; die Leistung einer Maschinenanlage muss aber nach dem Effekt 
beurtheilt werden, welcher”auf die Arbeitsmaschinen übertragen wird, wir müssen daher 
auch die Effektverluste betrachten, welche durch die Transmissionen verloren gehen. 
Um diese Verluste zu beurtheilen, muss man berücksichtigen: 
1) dass bei zwei gleich langen und gleich stark (gleichviel, ob ins Schnelle oder 
ins Langsame) übersetzenden Transmissionen die durch Reibung entstehenden Effekt- 
verluste gleich gross, die durch Stösse und Vibrationen entstehenden Effektverluste aber 
bei der schneller gehenden, mithin leichteren Transmission etwas grösser ausfallen, als 
bei den stärkeren und langsamer gehenden, 
Da in der Regel die Wahl der Maschinen keinen Einfluss hat auf die Länge der 
Transmission, so können wir, um die Vergleichung zu vereinfachen , diese Länge unbe- 
rücksichtigt lassen, und nur allein die Uebersetzung und die Schnelligkeit des Ganges 
in Betrachtung ziehen. 
2) Muss man berücksichtigen, dass die Wasserräder im Allgemeinen einen lang- 
samen, die Turbinen aber einen schnellen Gang haben , und dass dieser mit dem Gefälle 
bei den ersten ab-, bei den letzteren aber bedeutend zunimmt. 
Hieraus folgt, dass in der Regel hinsichtlich des in Rede stehenden Effektverlustes 
für langsam gehende Arbeitsmaschinen (z. B. für grössere Pumpwerke) eine Wasser- 
radtransmission , für schnell gehende Arbeitsmaschinen eine T’urbinentransmission vortheil- 
hafter ausfallen wird. Muss aber mit der ersteren dieser Transmissionen eben so viel ins 
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