Full text: Theorie und Bau der Turbinen und Ventilatoren ([Text])

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inan kann demnach annehmen, dass bei den von Fournegyron con- 
struirten Turbinen die Geschwindigkeit 'am innern Umfang des Rades 
a BA Wr 
alb so gross ist, als die Geschwindigkeit V2gH, welche der Höhe 
es Gefälls entspricht. 
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Der bedeutende Unterschied zwischen den in der Tabelle IX. 
angegebenen wirklichen und berechneten Werthen von v, ist nicht 
iner. Ungenauigkeit der Theorie , sondern einer Unvollkommenhei 
in der Construktion der berechneten Turbinen zuzuschreiben; denı 
je wirklichen und die nach den strengen allgemeinen Formeln be- 
rechneten Geschwindigkeiten stimmen sehr nahe überein, woraus 
u schliessen ist, dass jene Unterschiede so gross ausgefallen sind, 
weil bei diesen Turbinen die Verhältnisse in den Dimensionen vo 
enjenigen etwas verschieden sind, welche für das absolute Maxi 
um des Effektes aufgefunden wurden. 
ZN 
Für die Differenzen, welche sich in der Tabelle IX. zwischeı 
er berechneten und wirklichen Geschwindigkeit v, zeigen, gibt 
Ss noch einen nicht unwichtigen Erklärungsgrund. Es ist nämlicl 
ür die Praxis ganz zweckmässig, wenn sich eine Turbine etwas 
angsamer bewegt, als sie sich für den vollkommensten Zustand 
bewegen müsste; denn man muss bedenken, dass eine Turbine 
bei kleineren Wassermengen jederzeit minder vortheilhaft arbeitet 
als bei grossen, es ist daher ganz zweckmässig, die Geschwindig 
keit, welche in der Regel nicht viel variiren darf, so zu wählen 
dass das Rad hei kleineren Wassermengen hinsichtlich der Ge 
chwindigkeit. die beste Wirkung hervorbringt. Diese Geschwin- 
digkeit ist aber kleiner als jene, welche dem absoluten Maximum 
des Effektes entspricht, weil dieser voraussetzt, dass der Schützeı 
ganz aufgezogen sei, was bei kleinen Wassermengen nicht de 
Fall ist. 
Für die praktische Bestimmung der zweckmässigsten Geschwin- 
digkeit einer bereits bestehenden Turbine bietet unsere Theorie ein 
Verfahren dar, welches sich durch leichte Anwendbarkeit aus 
zeichnet. Es ist nämlich, wie sogleich bewiesen werden soll, die 
vortheilhafteste Geschwindigkeit einer Turbine halb so gross, als 
diejenige, mit welcher sie sich bei ganz aufgezogenem Schützen 
bewegt, wenn sie gar keine Widerstände zu überwinden hat, also 
ganz leer läuft. Lässt man also eine aufgestellte Turbine bei auf. 
gezogenem Schützen leer laufen, zählt die Anzahl der Umdrehungen, 
velche sie in diesem Zustande per 1‘ macht, und dividirt diese 
Zahl mit 2, so hat man sehr nahe die vortheilhafteste Geschwin 
digkeit.
	        
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