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ist die Theorie entwickelt. Bei der von Fourneyron
construirten Turbine dagegen tritt das Wasser aus den
Leitkurven mit einer Geschwindigkeit, die nicht nur von
der Druckhöhe, sondern auch von der Kinrichtung, dem
Bewegungszustande und von der Höhe der Schützenöffnung
des Rades abhängt. Die erwähnte Theorie kann also gar
nicht auf die Turbine von F'nrneyron angewendet werden.
Fourneyron hat ferner versucht, für die wesentlichsten
Abmessungen der Turbine Regeln aufzustellen; diese stehen
aber grösstentheils mit der Natur des Gegenstandes in kei-
nem Zusammenhange, führen meistens auf ganz unbrauchbare
Verhältnisse, und sind von Fourneyron selbst, wenigstens
in der neueren Zeit, nie mehr angewendet worden.
Die Theorie der Turbine von Professor Weissbach
geht von den gleichen Voraussetzungen aus, auf welchen
der vorhergehende beruht.
Die Theorie, welche Poncelet in dem Compte reundu
a Vacademie 1838 Nr, 5, 3. Juillet, bekannt gemacht hat,
geht viel tiefer als die beiden vorhergehenden in die
Natur des Gegenstandes ein. Poncelet macht nicht mehr
die fehlerhafte Voraussetzung, dass das Wasser aus den
Leitkurven mit jener Geschwindigkeit austrete, welche der
Druckhöhe entspricht, sondern er nimmt darauf Rücksicht,
dass in der kreisförmigen Spalte am inneren Umfang des
Rades ein Druck herrsche, der nach Umständen veränder-
lich ist.
Diese Theorie beruht gewiss auf richtigen Grundsätzen,
aber gleichwohl sind die Folgerungen, welche Poncelet
daraus ableitet, theils unvollständig, theils unrichtig, und
überdies ist die Theorie nur auf eine specielle Klasse von
Turbinen anwendbar.
Poncelet nimmt nämlich an, dass die Radkurven den
inneren. Umfang des Rades senkrecht durchschneiden, was
durchaus nicht notdhwendig ist, wie die Turbine von Cadiat
beweiset,