Full text: Theorie und Bau der Turbinen und Ventilatoren ([Text])

Q8 
Die Gleichungen, welche Herr Professor Weisbach für die Con- 
siruktion der Madkurve angibt, sind sehr complicirt. Bezeichnet 
man durch o den, Krümmungshalbmesser dieser Kurve, welcher 
einem Punkt entspricht, der sich in einer Entfernung x von der 
Axe des Rades befindet; so findet man: 
ba VE — RS sin.” 6 
SE at + RZ sin.? 6 
und für den Fall, wenn 6 = 90 ist: 
En 
LVZ 
GE bg 
Vermittelst dieses Ausdruckes, den ich bereits im Jahr 1836 auf- 
gefunden habe, lässt sich jene Kurve sehr leicht‘ genau aus Kreis- 
bögen zusammensetzen; da wir sie aber überhaupt verwerfen, so 
haben diese Formeln keinen praktischen Werth. 
Da überhaupt in allen Formeln der entwickelten Theorie keine 
Spur über eine bestimmte Gestalt der Radkurven vorkommt, so 
dürfen wir ohne Bedenken annehmen, dass die Gestalt der Kurve 
als solche durchaus keinen Einfluss haben kann auf den Nutz- 
effekt, und dies berechtigt uns, die Regel auszusprechen, dass für 
die Radkurve entweder ein einziger, oder mehrere tangirend an- 
einander gefügte Kreisbögen, oder auch sonst eine stätig geformte 
Linie gewählt werden dürfe, und diese Regel befolgt auch Four- 
neyron, wie ich mich durch mehrere Originalzeichnungen im natür- 
lichen Maassstabe von Turbinen überzeugt habe. 
Für die praktische Construktion der Radkurven kann man nun 
folgende Regeln befolgen. 
Ist der Winkel ß kleiner als 90° und z. B. 60°, so kann 
man für die ganze Radkurve einen einzigen Kreisbogen annehmen, 
dessen Halbmesser so gewählt werden muss, dass der äussere 
Umfang des Rades durch die Radkurve unter einem sehr kleinen 
Winkel geschnitten wird. Ist der Winkel = 90°, so setze man 
die Radkurve aus zwei, Kreisbögen zusammen, von denen der 
äussere mit einem zweimal so grossen Halbmesser zu beschreiben 
ist, als der innere. Die Entfernung des Punktes, in welchem die 
Kreisbögen tangirend zusammentreffen von dem Mittelpunkt des 
Rades ist 1‘'3 R, zu nehmen,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.