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Für die Bedingungen des vortheilhaftesten Effektes
findet Poncelet , dass jede Leitkurve den inneren Umfang
des Rades tangiren und dass die Geschwindigkeit am in-
neren Umfang des Rades VgH betragen müsse, Die Un-
richtigkeit dieser ersteren Bedingung beweiset schon die
Erfahrung , dass bei den besten Turbinen, die Fourneyron
ausgeführt hat, die Leitkurven den inneren Umfang des
Rades unter einem Winkel von 30 bis 35° schneiden,
Das Ungenügende jener beiden Bedingungen für den
vortheilhaftesten Effekt wird sowohl durch die Erfahrung
als auch durch die folgende "Theorie bewiesen,
Aus beiden stellt es sich heraus, dass für den vortheil-
haftesten Effekt gewisse Verhältnisse zwischen den Quer-
schnitten der Leitkurven und Radkurven- Kanälen noth-
wendig sind. Fourneyron hat diese Verhältnisse nach
vielfältigen Versuchen empirisch ausgemittelt, und sie
stimmen bei den in letzterer Zeit von ihm erbauten Turbinen
sehr genau mit den Rechnungsresultaten überein,
Die Theorie, welche im Folgenden entwickelt wird,
ist auf alle Arten von Turbinen anwendbar, weil bei der-
selben keine speziellen Voraussetzungen gemacht werden,
weder über die Geschwindigkeit, mit welcher das Wasser
aus dem Zuleitungsapparat austritt, noch über die Winkel,
unter welchen die Leitkurven und Radkurven dem inneren
Umfang des Rades begegnen. Sie wird, wie es auch bei
der Theorie von Poncelet der Fall ist, vermittelst der all-
gemeinen Grundsätze der Mechanik unter der Voraussetzung
entwickelt, dass das Wasser als eine schwere und träge
Masse von unveränderlichem Volumen angesehen werden
dürfe, deren "Theilchen vollkommen leicht verschiebbar
sind, aber continuirlich zusammenhängen,
In dieser gedachten Flüssigkeit besteht also zwischen
den Wassertheilchen unter sich und zwischen dem Wasser
und den Gefässwänden kein physischer durch Molekular-
kräfte bedingter Zusammenhang, sondern nur ein räumliches
Nebeneinanderseyn, Diese Theorie kann daher nun alle
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