Full text: Theorie und Bau der Turbinen und Ventilatoren ([Text])

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plötzliche Geschwindigkeitsänderungen entstehen, lassen 
sich ebenfalls nicht zuverlässig bestimmen , und sind immer 
viel kleiner, als diejenigen, welche aus der unregelmässi- 
gen wirbelnden Bewegung des Wassers entspringen, welche 
letztere gar nicht bestimmbar sind. 
In praktischer Hinsicht ist es vorzugsweise von Wich- 
tigkeit, die Bedingungen zu kennen, welche erfüllt werden 
müssen, um mit einer Turbine irgend eine Wasserkraft 
möglichst vortheilhaft nutzbringend zu machen, denn aus 
diesen Bedingungen müssen die Regeln zur Bestimmung der 
Abmessungeu der Maschine hergeleitet werden. Unsere 
Theorie gibt zu diesem Zwecke drei Bedingungsgleichungen. 
Kine derselben bestimmt die vortheilhafteste Geschwindig- 
keit des Rades, die beiden andern bestimmen gewisse Ver- 
hältnisse zwischen den Querschnitten der Leitkurven und 
Radkurvenkanäle. Die Richtigkeit dieser Bedingungen 
wird durch die von Fourneyron erbauten Turbinen be- 
stätiget. Es ist aber leicht einzusehen, dass für den vor- 
theilhaftesten Kffekt ausser diesen Hauptbedingungen noch 
andere Nebenbedingungen zu erfüllen sind, die aus unserer 
Theorie nicht hervorgehen können, weil sie in dem Spiel 
der Molekularkräfte begründet sind. Aus unserer Theorie 
konnte daher nicht unmittelbar ein vollständiges System von 
Regeln für die Bestimmung aller Abmessungen der Maschine 
hergeleitet werden. Um den praktischen Anforderungen zu 
entsprechen, blieb daher nichts anderes übrig, als vermit- 
telst eines sorgfältigen Studiums über bestehende Turbinen, 
die ein gutes Resultat gegeben haben, auf empirischem Wege 
Regeln zur Bestimmung der minder wichtigen Dimensionen 
der Maschine abzuleiten. 
Berücksichtigt man nur allein die Hauptbedingungen, 
welche nach unserer Theorie für den vortheilhaftesten Ef- 
fekt erfüllt werden müssen , so ergeben sich unendlich viele 
Anordnungen, bei welchen der Nutzeffekt dem absoluten 
Effekt gleich kommt. 
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