163
Hinsichten die ältere, in anderen Hinsichten die neuere Anordnung
den Vorzug verdient.
Die Vorzüge der neueren Turbinen sind:
{. Bei der Turbine von Fourneyron muss das Wasser an dem
Teller der Leitkurven zweimal, und zwar jedesmal um ungefähr
90° aus der Richtung seiner Bewegung abgelenkt werden, wo-
durch zwar bei der geringen Geschwindigkeit (von ungefähr
1”) mit welcher es gegen den Teller niederfliesst, kein merk-
licher Stoss entstehen kann, was aber doch nicht so vortheil-
haft ist, als wenn das Wasser, wie es bei der Anordnung mit
den zwei übereinander liegenden Rädern der Fall ist, nur ein-
mal um ungefähr 60° aus der Richtung seiner Bewegung abge-
lenkt werden. muss, bis es die OQeffnungen der Leitkanäle
erreicht.
2, Bei der Turbine von Fourneyron haben die schädlichen Räume
der Leitkurvenkanäle immer eine merkliche Grösse; insbeson-
dere bei kleineren Rädern. Bei derTurbine von Jonval hingegen
können diese schädlichen Räume fast verschwindend klein ge-
gemacht werden, wovon man sich leicht vermittelst einer
Zeichnung überzeugt.
4, Der Halbmesser des Rades kann bei der Turbine von Four-
neyron nicht merklich grösser oder kleiner genommen werden,
als die Formel pag. 106 +«angibt. Nimmt man den Halbmesser
kleiner an, so strömt das Wasser schnell gegen den "Teller
nieder, und stösst gegen denselben; nimmt man den Halbmesser
grösser, so wird die Höhe des Rades zu klein, und es muss
die Anzahl der Leit- und Radkurven sehr gross gemacht wer-
den, was nachtheilig und kostspielig ist. Bei”der Turbine von
Jonval dagegen, kann der Halbmesser des Rades unbeschadet
des Effektes ziemlich variiren, und kann insbesondere kleiner
gemacht werden als bei Fourneyron, weil in der geradelinigten
Niederbewegung des Wassers nicht leicht eine Störung ent-
steht, wenn die Geschwindigkeit bedeutend, z. B. 2" ist. Da
man also den Halbmesser innerhalb ziemlich weiter Grenzen
willkürlich annehmen kann, so ist es möglich, das Rad so zu
bauen, dass die vortheilhafteste Anzahl der Umdrehungen des
Rades (die dem Halbmesser desselben verkehrt proportional
ist) innerhalb gewisser Grenzen beliebig gross ausfällt, was
für die Anordnung der Transmission oft von Nutzen seyn
kann.
Die Vorzüge der älteren Turbine sind: