Full text: Theorie und Bau der Turbinen und Ventilatoren ([Text])

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kann man allerdings vermittelst dieses Schiebers die Geschwindig- 
keit der Turbine in ihrem Normalzustande erhalten, wenn der zu 
überwindende. Widerstand abnimmt; aber auch für diesen Zweck 
ist der Schieber nicht zu empfehlen, weil es ein einfacheres Mittel 
hiezu gibt, Wenn man nämlich das Zuleitungsrohr « (Fig. 2 Taf. 6) 
mit einer Klappe X versieht, so leistet diese die gleichen Dienste 
wie der Schieber, 
— Wenn äber diese Vorrichtung so fehlerhaft ist, warum wendet 
sie Jonval dennoch an? Diese Frage lässt sich leicht beantworten, 
Es ist nämlich bei dieser Anordnung mit zwei übereinanderliegenden 
Rädern rein unmöglich, eine einfache aber gute Vorrichtung zur 
Regulirung des Wasserzuflusses anzubringen; denn diese müsste 
die Eigenschaft haben, dass mit derselben entweder die Ausfluss- 
öffnungen der Leitkanäle oder jene der Radkanäle stätig verändert 
werden könnten; man müsste daher entweder unmittelbar unter 
dem Rade e, oder zwischen den Rädern e und d einen ausdehn- 
baren Ring anbringen. Die Construktion eines solchen Ringes ist 
aber keine einfache Sache, wie die Expansionsrollen beweisen, 
Jonval weiss übrigens selhst schr wohl, dass der Schieber nicht 
viel taugt, und dass man eine gute und einfache Vorrichtung, 
durch welche es möglich würde, grössere und kleinere Wasser- 
mengen gleich gut zu benutzen, nicht construiren kann; denn er 
will in dem Fall, wenn der Wasserzufluss bedeutend veränderlich 
ist, zwei oder drei Räderpaare von gleichem äusseren Halbmesser, 
aber ungleichen Oeffnungen construiren, Das Räderpaar mit den 
engsten Oeffnungen soll bei kleinem, das andere mit den weitesten 
Oeffnungen bei grossem Wasserzufluss in die Röhre g eingesetzt 
werden. Wenn man auch. die Anschaffungskosten dieser Räder 
nicht in Anschlag bringen will, so ist es doch gewiss für einen 
Fabrikbetrieb eine sehr missliche Sache, wenn immer von Zeit zu 
Zeit die Maschine auseinander genommen und wieder zusammenge- 
seizt werden soll. Da ist es ja doch viel einfacher, eine Turbine nach 
der Anordnung von Fourneyron zu bauen, und das Rad mit einer 
oder zwei Zwischenkron.u zu versehen. Kin solches Rad ist zwar 
auch kostspielig, es gewährt aber doch den grossen Vortheil, dass 
an der Maschine gar nichts geändert zu werden braucht, sondern 
dass nur allein der Schützencylinder höher oder tiefer gestellt 
werden muss, um grosse und kleine Wassermengen gleich vor- 
theilhaft nutzbringend zu machen. Auch kann man ja den eben so 
einfachen als vollkommenen von Cadiat erfundenen Mechanismus 
mit den Kurbeln zur Bewegung des Schützens anwenden, Wenn 
aber irgend Jemand darauf bestehen wollte, mehrere Räder zum
	        
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