Full text: Theorie und Bau der Turbinen und Ventilatoren ([Text])

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In der neuern Zeit sind bekanntlich zu dem Betrieb der Cupol- 
öfen in den Eisengiessereien die Ventilatoren mit ebenflächigen Flü- 
gelrädern allgemein in Anwendung gekommen. Diese Constructionsart 
ist aber hinsichtlich des Kraftaufwandes, den der Betrieb erfordert, 
sehr unvollkommen, weil die Flügel mit extravaganter Geschwin- 
digkeit gegen die in der Nähe der Axe in das Rad eintretende 
Luft schlagen, und weil die Luft mit grosser Geschwindigkeit aus 
dem Rade geschleudert wird. Diese Kinrichtung der Ventilatoren 
mit ebenflächigem Flügelrade ist insbesondere sehr nachtheilig, 
wenn die Maschine als Saugapparat oder zur Luftreinigung dienen 
soll, in welchen Fällen die aufgesaugte Luft in die freie Luft ge- 
schafft wird; denn der Kraftaufwand, welcher erforderlich ist, um 
der Luft die Geschwindigkeit zu ertheilen, weiche sie beim Ent- 
weichen aus der Maschine besitzt, ist rein verloren, 
J. Combe Ingenieur des Mines ist durch diese Unvollkom- 
menheiten der gewöhnlichen Ventilatoren auf die Idee geleitet 
worden, den Ventilatoren eine ähnliche Einrichtung zu geben, wie 
die Turbinen mit oder ohne Leitschaufeln haben, um dadurch den 
Stoss beim Eintritt der Luft in das Rad und die grosse Geschwin- 
digkeit bei ihrem Austritt zu beseitigen. Die Annales des mines 
enthalten mehrere ausgedehnte Abhandlungen von Combe über 
diesen Gegenstand, 
Da die "Theorie, welche (7ombe über die Ventilatoren mit ge- 
krümmten Flügeln gibt, unvollständig ist, indem sie nicht alle Be- 
dingungen angibt, welche erfüllt werden müssen, damit die Luft 
ohne Stoss eintritt, so scheint es mir nicht unpassend zu seyn, 
mit den Turbinen auch die denselben nachgebildeten Ventilatoren 
zu behandeln. 
Ich werde mich jedoch darauf beschränken, die Bedingungen 
ausfindig zu machen, bei deren Erfüllung die Luft ohne Stoss in 
das Rad eintritt, weil diess für die praktische Ausführung der 
Ventilatoren vorzugsweise von Wichtigkeit ist. 
Für die Bezeichnung ‘or Dimensionen der Maschine, der ver- 
schiedenen Winkel und üer Geschwindigkeiten, welche zu be- 
trachten sind, wählen wir dieselben Buchstaben, welche bei der 
Theorie der "Turbine angenommen worden sind. Zu diesen Be- 
zeichnungen kommen für den Ventilator noch folgende dazu: 
6 die "Temparatur der Luft. 
up= BP. m An Das Gewicht von einem Kubik- 
: 10335 1-4 0:00375 0 
meter athmosphärischer Luft bei 0° Temperatur, und unter einem 
auf 1 Quadr,-Metr, bezogenen Druck p.
	        
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