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vertikalen Axe f befestiget, die bei g in einer Pfanne läuft und bei
h, wo sie mit einem Axenhalter in vertikaler Lage erhalten wird,
mit einem Rade versehen ist.
Die Axe f geht frei durch eine Röhre £, welche oben an dem
Gebälke &k befestiget ist, und sich unten in eine horizontale runde
Scheibe (den Teller) ausbreitet , auf welcher krumme cylindrische
Blechflächen mm befestiget sind, die zur Leitung des Wassers
dienen , daher »Leitkurven« genannnt werden. In der cylindrischen
Spalte zwischen dem äusseren Umfange des Leitkurven-Apparates
und dem inneren Umfang des Rades kann ein gusseiserner Cylinder
zn auf- oder niedergezogen werden, wodurch am äusseren Um-
fang des Leitkurven-Apparates Oeffnungen entstehen , deren Höhe
innerhalb gewisser Grenzen beliebig verändert werden kann. Dieser
Uylinder #2 (welchen wir den »Schützen« nennen wollen, weil
er dazu dient, um mehr oder weniger Wasser auf das Rad wirken
jassen zu können) schliesst mit seinem oberen Rande an die Wand
eines andern Cylinders o an, welcher oben in einen horizontalen
Band ausläuft, und in die im Boden des Zuleitungskanales 4
angebrachte Oeffnung hereingesenkt und befestigt ist.
Um den Schützen z% bequemer auf- und niederbewegen zu
können, sind an demselben drei oder vier Stangen pp befestigt,
welche oben mit einem in der Zeichnung nicht angedeuteten
Mechanismus in Verbindung stehen, vermittelst dessen‘ man
gleichzeitig alle vier Stangen um gleich viel auf- oder niederziehen
kann, welche Bewegung dann auch der Schützen zz begleitet.
Diess sind nun die wesentlichsten Theile einer Turbine für
kleinere Gefälle, wie sie Fourneyron zuerst erfunden hat. Bei
grösseren Gefällen wird statt des Zuleitungskanals A ein vertikaler
bis in die Nähe von % reichender gusseiserner Cylinder angewendet,
in welchen die Zuleitungsröhre für das Betriebswasser einmündet.
Dieser Cylinder wird unten mit 00 befestiget, und oben mit einem
Deckel verschlossen. Die Röhre £ wird an den Deckel befestiget,
und die Zugstangen pp werden sorgfältig verdichtet durch den
Deckel geführt. Wird der Schützen ganz niedergelassen, bis
dessen unterer Rand auf dem Rand des unbeweglichen Tellers des
Leitkurven-Apparates aufsitzt, so kann kein Wasser auf das Rad
wirken. Wird aber der Schützen mehr oder weniger in die Höhe
gezogen, So tritt das Wasser durch die Oeffnungen des Leitkurven-
Apparates nach den Richtungen, welche die Kurven mm WVOr-
schreiben, aus, schiesst in die Radkanäle hinein, drückt gegen die
Radkurven, und treibt das Rad nach der Richtung, welche der
Pfeil in Fig. (2) angibt, im Kreise herum.