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Beschreibung und Berechnung eines Ventilators ohne HLeit«
kurven für Kupolöfen.
Tafel XI, Fig, 1. 2. 3.
Zum Betriebe der Kupolöfen, in welchen das in den Hochöfen
gewonnene Roheisen noch einmal umgeschmolzen wird, um daraus
verschiedene Gusswaaren zu verfertigen, werden gegenwärtig
allgemein Windflügel von sehr einfacher Construktion als Gebläse
angewendet. Diese bestehen aus einem Rade, das mit vier eben-
flächigen, ungefähr radial gestellten Flügeln versehen, und von
einer Hülle von Blech umschlossen ist. Diese letztere hat um die
Axe des Rades herum Oeffnungen, durch welche die Luft einge-
saugt wird und communizirt mit der Windleitung , durch welche
die Luft in den Ofen getrieben wird.
Diese Windflügel machen per 1' 1000 bis 1500 Umdrehungen,
erfordern zu ihrem Betriebe die verhältnissmässig bedeutende
Kraft von vier Pferden und verursachen ein sehr unangenehmes
Gesumme. Diese Unvollkommenheiten rühren von der Form und
Stellung der Flügel her, die mit enormer Geschwindigkeit gegen
die eintretende Luft schlagen, daher einen grossen Widerstand und
ein unangenehmes Summen verursachen müssen. Diese beiden
Uebelstände können beseitiget werden, wenn man, wie es bei dem
auf "Tafel XI. dargestellten Ventilator der Fall ist, statt der ebenen
und radial gestellten Flügel, schwach gekrümmte und tangential
an den Umfang des Rades hingeführte Blechflächen anwendet,
Der Erfahrung zufolge braucht ein Kupolofen per 1“ 0:4 bis 0:5
Kub. Met. Luft, und die Pressung in der Windleitung hält einer
Wassersäule von 012” das Gleichgewicht. 8
Der Ventilator ist für diese Pressung, aber für eine Luftmenge
von 1 Kub. Met, berechnet und verzeichnet worden; er liefert
also so viel Luft, als zum Betriebe von zwei Kupolöfen nothwen-
dig ist.
Fig. 1 ist ein Durchschnitt der Maschine mit einer auf die Axe
senkrecht stehenden Ebene. Fig. 2 ist ein Durchschnitt mit einer
durch die Axe des Rades gelegten horizontalen Ebene. Fig. 3 ist
eine äussere Ansicht.
Das Rad
ist mit vier gekrümmten Flächen aaaa aus Eisenblech versehen,
die in zwei ringförmigen Kronen 6 von Eisenblech eingeniethet und
mit Schrauben an die Nerven cccc des scheibenförmigen guss-
eisernen Radkörpers d befestiget sind,