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der Anzahl der Umdrehungen, den Vorzug verdient, hängt von
der Geschwindigkeit ab, welche die zu betreibenden Arbeits-
maschinen” erhalten müssen. Diejenige Anordnung ist die zweck-
mässigste, bei welcher man mit der einfachsten Transmission zum
Ziel kommt. Bei sehr grossen Gefällen ist man fast immer ge-
zwungen in’s Langsame zu übersetzen, daher ist in diesem Falle
die Schott’sche Turbine den beiden andern Anordnungen vorzuziehen.
Vergleichen wir nun weiter die Turbinen, hinsichtlich ihrer An-
wendbarkeit bei verschiedenen Gefällen und bei verschiedenen
Wassermengen.-
. Die Turbine von Fourneyron ist für Gefälle bis zu 10" ganz
gut anwendbar, für noch grössere Gefälle wird man aber, um
zweckmässige Verhältnisse für die Querschnitte der Leitkurven
und Radkanäle zu erhalten, genöthiget, einen verhältnissmässig
kleinen Halbmesser R, zu wählen, was eine sehr grosse Anzahl
Umdrehungen des Rades zur Folge hat. Nun ist aber eine so
schnelle Bewegung des Rades, insbesondere wegen der Trans-
missionsräder, deren Zähne unter solchen Umständen immer Stösse
verursachen, wenn auch nicht von einem bedeutenden Nachtheil
für den Effekt, wohl aber für die Dauerhaftigkeit der Maschine.
Wenn diese Turbine zu kleine Abmessungen erhält, entsteht auch
der Nachtheil, dass die Leitkurven und Radkurven zu starke
Krümmungen erhalten müssen, was für die Regelmässigkeit der
Bewegung des Wassers nachtheilig ist. Für grosse Gefälle, von
mehr als 10"- Höhe ist also die "Turbine von Fourneyron nicht so
gut anwendbar, als für kleine Gefälle. Für ganz kleine Gefälle
zeichnet sich aber diese Maschine, so wie auch die "Turbine von
Cadiat ,. vor allen andern, bis jetzt in Anwendung gekommenen
hydraulischen Kraftmaschinen sehr vortheilhaft aus, weil sich diese
Räder ohne einen merklichen Widerstand zu verursachen, im
Unterwasser eingetaucht bewegen können.
Die Turbine von Cadiat ist wegen des Wasserverlustes, der,
wie früher erklärt wurde, vorzüglich bei hohen Gefällen von Be-
deutung werden kann, auch nur für mittlere und kleinere Gefälle
passend. S
Die Schott’sche Turbine kann sich theils wegen ihrer unrunden
Gestalt, theils wegen ihrer verhältnissmässigen Grösse, nicht im
Unterwasser eingetaucht bewegen, denn sie würde daselbst wirbelnde,
mithin krafterschöpfende Bewegungen verursachen. Es geht daher bei
der Anwendung dieser Anordnung vom Gefäll wenigstens so viel
verloren, als die halbe Höhe des Rades beträgt. Dieser Verlust ist
bei kleinen Gefällen wohl in Anschlag zu bringen, bei grösseren