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dieselben durch Unreinigkeiten, Holzstücke oder durch Eis, welche
das Wasser mit sich fortführt, in ihrer Bewegung nicht leicht gestört
werden können, wo hingegen die Turbinen zu einem vortheilhaften
Gange reines Wasser erfordern. Was die Anschaffungskosten be-
trifft, so sind die kleinen hölzernen Wasserräder für kleinere Effekte
so wenig kostspielig, dass sie in dieser Hinsicht vortheilhafter sind,
als irgend eine andere hydraulische Kraftmaschine; es unterliegt
also keinem Zweifel, dass die Wasserräder für die Benutzung klei-
nerer Wasserkräfte der Turbine vorzuzichen sind. In dem Maasse
aber als die Wasserkräfte grösser werden, treten die Vortheile der
Turbine mehr und mehr hervor; insbesondere gilt dies bei sehr
kleinen oder sehr grossen Gefällen. Wahrscheinlich werden in der
Folge die Turbinen für den grösseren Fabrikbetrieb, die Wasser-
räder für den kleineren Gewerbsbetrieb bestimmt.
Vergleichung der Theorie mit den Abmessungen und
HKrfahrungen über ausgeführte Turbinen.
Bekanntlich haben Morin und andere Ingenieurs genaue Ver-
suche mit Turbinen angestellt, welche von Fourneyron erbaut wor-
den sind. Die Resultate dieser Versuche können aber leider nicht
zu einer zuverlässigen Prüfung einer Theorie dienen, indem die
Abmessungen der Versuchsräder nur. sehr unvollständig ange-
geben worden sind.
Wenn uns aber auch die Daten mängeln, welche zu einer viel-
seitigen Prüfung der allgemeinen Gleichungen unserer Theorie noth-
wendig wären, So sind wir doch durch die in den folgenden Tabellen
enthaltenen Angaben über ausgeführte Turbinen im Stande, ihre Ab-
messungen und Geschwindigkeiten mit den Bedingungsgleichungen
zu vergleichen, welche wir für die vortheilhaftesten Umstände auf-
gefunden haben.
Um für alle folgenden Berechnungen das unbequeme Aufsuchen
der Formeln zu beseitigen, ist von denselben folgende Zusam-
menstellung gemacht worden, wobei zu bemerken ist, dass die
Nummern, welche die Formeln in der Zusammenstellung erhalten
haben, mit jenen, welche sie im Text haben, übereinstimmen.