Full text: Das Weltbild der Gegenwart

90 Die Welt des Lebens 
herangewachsen wären, und sodann durch die Fort- m 
züchtungsversuche, welche man mit Gewebeteilen außer- en 
halb jedes Organismus auf künstlichen Nährböden er- u 
folgreich gemacht hat. Es ist z.B. gelungen ein Stück In. 
des Herzens eines Hühnerembryo viele Jahre hindurch gel 
zum ununterbrochenen Weiterwachsen zu bringen. Es Des 
wurden immer wieder Stückchen abgeschnitten, die dann > 
ihrerseits wuchsen. Tal 
Dieser Versuch scheint gleichzeitig darauf hin- vid 
zuweisen, daß die Arbeitsfähigkeit der Entelechie keine da 
Grenzen hat, so daß demgemäß auch der T od nicht durch En 
Erschöpfung der Entelechie eintritt, sondern andere Ur- Zu 
sachen haben muß. Wenn jenes Huhn schließlich ge- 
storben ist, während der ihm entnommene Teil noch fort- Zu 
lebte, ohne irgendwelche Alterserscheinungen zu zeigen, die 
und vermutlich auch alle anderen Organteile dazu im- Se 
stande gewesen wären, so wird man sagen müssen: das sic 
Huhn ist gealtert und gestorben, weil gewisse Gifte sich evt 
in ihm nach und nach in so großer Menge aufspeicherten, ist 
daß die Entelechie ihrer nicht mehr-Herr wurde. Wäre mi 
es möglich, den Organismus des .Huhnes so keim- und qu 
giftfrei zu erhalten, wie das bei jenem Stückchen Herz- un 
gewebe experimentell erreicht wurde, so wäre es wohl er! 
ebenso unsterblich wie dieses. Der Tod betrifft sonach wi 
nicht den Kern des Lebens, sondern nur sein Produkt, ka 
den Organismus. bil 
Auch auf die Frage nach der Herkunft der Krank- ge: 
heiten lassen jene Versuche einer Antwort in dem Sinne No 
möglich erscheinen, daß es nicht die Entelechie ist, welche ar 
versagt oder vielleicht selbst erkrankt und dadurch die Er- na 
krankung des Organismus nach sich zieht, sondern daß zu- MO 
fällige äußere Einflüsse, die unter Umständen im embryo- ist 
nalen Stadium eingewirkt haben können, Veränderungen aC
	        
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