9. Die Welt des Lebens
durch bedingt, daß die physikalischen und chemischen zu
Bedingungen (evtl. unter der Einwirkung der Vitalkräfte) fat
sich ändern? lie
Sobald man zum neovitalistischen Standpunkt über- de:
geht, erheben sich sofort diese Fragen. als unabweisbare ka
Probleme. Und auch sobald man zwar die Annahme be- N el
sonderer vitaler Kräfte ablehnt, aber eine Eigengesetz- Se
lichkeit der organischen Welt annimmt, treten sie auf, de
wenn auch in etwas anderer Form; denn dann entsteht die
die Frage, ob die Entwicklung der organischen Welt Au
einschließlich des Verschwindens ganzer Arten lediglich GC}
durch physikalische und chemische Umstände bedingt ist, rü
oder ob es in jener organischen Eigengesetzlichkeit selbst au
seine Ursache hat. — de
Mit der Frage nach dem physikochemischen oder Fı
vitalistischen Charakter steht in engstem Zusammenhang
die Frage nach der Herkunftdes Lebens. da
Vom Standpunkt des Physikochemismus ist die in
nächstgelegene und am häufigsten gegebene Antwort die ge
Zufallshypothese. Die primitivsten Organismen sollen H
durch zufälliges Zusammentreffen der für ihre Bildung Su
erforderlichen Atome entstanden sein. Wie unendlich de
gering die Wahrscheinlichkeit dafür ist, sahen wir bereits. U
Früher glaubte man freilich, daß eine solche Urzeugung G
(generatio aequivoca, spontanea) tagtäglich in stehenden sı
faulenden Tümpeln stattfinde. Aber Untersuchungen d'
Pasteurs (um 1860), Virchows und anderer haben gezeigt, 1
daß bei Verhinderung des Luftzutritts in unorganischer &
Materie niemals organische Bildungen auftreten. Seit- ;
dem gilt es als feststehender biologischer Grundsatz:
omne vivum e vivo, omnis cellula e cellula. Da die Ent-
stehung so komplizierter Gebilde, wie es jede Zelle ist,
durch Zufall nicht glaubhaft ist, hat man die Hypothese VL