Full text: Das Weltbild der Gegenwart

I6 Die Welt des Lebens 
erfüllt. Es scheint wirklich so zu sein, daß die im. ge- krä 
wöhnlichen Mikroskop sichtbaren‘ kleinsten Organismen hol 
bereits die unterste Stufe des Lebens darstellen. ges! 
Unter diesen Umständen haben sich manche Forscher, vor 
um die Annahme von Eingriffen vitalistischer Potenzen Ma) 
in die physikalisch-chemische Wirklichkeit auszu- kar 
schließen, Zur Hypothese der Ewigkeitdes Lebens es | 
entschlossen. Die organisierte Materie ist nach dieser OTg 
Auffassung zwar nicht aus unorganisierter  hervor- zwi 
gegangen, aber genau so alt wie diese. Auch Organismen Ver; 
gibt es seit Ewigkeit. Wie anorganischer Staub das wis 
Weltall erfüllt, so auch organische Keime. Solchen von sch 
außen, vielleicht durch den Strahlungsdruck des Sonnen- wie 
lichts auf die Erde gelangten Keimen verdankt die Fal 
irdische Organismenwelt ihre Herkunft. Diese Hypothese sch 
befremdet zwar jeden; der sie das erstemal hört, in Wirk- rei1 
lichkeit unterliegt sie aber nicht der geringsten logischen BE 
Schwierigkeit. So gut wie wir für die anorganische nI1$] 
Welt keine Herkunftsursache zu erweisen vermögen. und 500 
viele geneigt sind, sich dabei zu beruhigen, ebenso kann Mä 
man auch in bezug auf die organische Welt verfahren A 
und hat nicht mehr Grund, für diese wie für jene nach 
einer Ursache zu fragen. Das Rätsel ist in beiden Fällen Die 
gleich groß. Selbstverständlich kann auch diese Auf- 
fassung nicht‘ ohne die Annahme spezieller organischer 
Bildungsgesetze auskommen. Auch die Annahme sehr . 
großer Kälte des Weltraums kann gegen diese Hypothese sicl 
nicht geltend gemacht werden, seit man weiß, daß manche ES 
Bakterien Kälte bis zu — 250° ertragen. Da 
Die neovitalistische Auffassung des nic) 
Lebens‘ hat ‘sich das Problem seines Ursprungs bisher geb 
kaum ernsthaft vorgelegt. Auch hier sind mehrere Hy- . 
pothesen möglich. Man kann annehmen; daß Gott. (oder jo) 
auch das Unbewußte E. v. Hartmanns) oder die Vital- 
A
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.