108 Die Welt des Lebens Zwe
universal-entscheidende Bedeutung haben. So hat sich so €
ergeben, daß sich die individuellen Variationen (der (sie
„Phänotypus‘“ des Individuums) nicht vererben. Was übe
sich vielmehr vererbt, sind die Arteigenschaften, der ein
„Genotypus‘“, Die individuellen Eigenschaften eines In- aus
dividuums sind vielfach sekundär durch die Verhältnisse Jun:
bedingt. Ob ein Exemplar schwach oder kräftig, intensiv Ant
gefärbt oder blaß ist, hängt zumeist von den günstigen
oder ungünstigen Lebensumständen ab, unter denen es in c
aufwächst. Auf die Nachkommen vererbt es diese zufällig Urh
erworbenen Eigenschaften nicht, sondern dieselben zeigen SuC)
nach Gewicht und Farbe im Durchschnitt den allgemeinen best
Arttypus. Man nimmt an, daß der eigentliche Träger sch:
der Artvererbung die Kerne der Ei- und Samenzellen sind. gar
Im Befruchtungsvorgang verschmelzen beide zu einem abh
neuen einheitlichen Kern, der dann die väterlichen und „ar
mütterlichen Vererbungspotenzen („Erbsätze‘“) synthe- folg
tisch vereinigt. Und zwar spielen die entscheidende Rolle war
die sogenannten Chromosomen. Die Lehre ist empirisch selb
durch zahlreiche Einzeltatsachen sehr gut fundiert. (so(
:Irgendein Argument gegen die vitalistische Auf- a
fassung stellen diese Beobachtungen übrigens nicht dar, IE
so sehr der Wortlaut der Vererbungslehren das oft nahe-
zulegen scheint, nach dem es häufig so aussieht, als seien in M
die Chromosomen die eigentlichen Erbauer der Orga- =
nismen. In Wahrheit werden sie nichts anders als die
materiellen Ausgangspunkte der Entwicklung des Indi-
viduums sein. Es ist selbstverständlich, daß die Entel-
echie, die, wie oben betont, eine Menge von Teilfunktionen
in sich schließt, an irgendeiner Stelle ihre Arbeit he- —
f . Gesa
ginnen muß. Mögen vielleicht die sogenannten Mate- der E
rialisationen, welche ja auch die Form von Organismen -.
haben können, auf ganz andere Weise aufgebaut werden,