116 Die Welt des Lebens Das
die in den mechanischen Naturprozeß eingreifen. Beim Ich
Menschen, in uns selbst, wird uns nun eine übermaterielle förn
Art des Wirklichen unmittelbar faßbar: das Psy- sind
chische. Ja, wir erfassen es in weit größerer Un- zu C
mittelbarkeit als die Materie. Während wir deren Exi- den
stenz aus unseren Sinneseindrücken stets nur erschließen gem
und ihr Wesen auf Grund dieser letzteren zu konstruieren mitt
versuchen, erleben wir das Psychische unmittelbar. Diese oder
Art von Wirklichkeit ist von der Materie gänzlich ver- bei ,
schieden. Man kann im ganzen sechs verschiedene ist a
Gruppen seelischer Erlebnisse unterscheiden: das Emp- sond
finden, das Vorstellen, das Denken, das Fühlen, die Trieb- aufg
vorgänge und das Wollen. So verschieden diese Erleb- nehr
nisse aber auch untereinander sind, eins haben sie alle wie
miteinander gemein: sie sind. Zustände eines Ic h. scha
Die Ichhaftigkeit gehört zum Wesen aller Seelenvorgänge. scha
Es gibt keine Empfindung, kein Wahrnehmen einer Farbe Ich
oder eines Tones, das nicht das Empfinden eines Ich wäre. Verw
Ebenso ist jedes Vorstellen, etwa eine Erinnerung oder lich
auch die Vorstellung einer Phantasielandschaft, das Vor- desh
stellen eines Ich. Das gleiche gilt vom Denken: es gibt schw
kein ‚Überlegen, kein Zweifeln, kein Behaupten, ohne daß sönlj
nicht ein Ich da ist, das überlegt, zweifelt oder behauptet. dene
Nicht anders ist es beim Fühlen. In jeder Freude und beide
jeder Trauer steckt ein Ich, das sich freut oder traurig artig
ist. Ebenso fühlt im Trieberlebnis ein Ich sich getrieben, Zust
und jedes Wollen ist das Wollen eines Ich. Keines von Zu 7
allen diesen Erlebnissen kann sozusagen frei in der Luft sie Ss
herumschweben, alle sind ichhafter Natur. Nirgends Zust.
außerhalb des Psychischen finden wir sonst noch ein ten, _
Ich, während es umgekehrt auch auf den niedersten mehı
Stufen des Psychischen vorhanden ist. Die niederste um
Monere. der wir noch Seelenleben zuschreiben, hat ein wurd