a Gang der Kulturentwicklung. Kulturstufen und Kultursphären 155
atung. solche Völker als Kulturvölker. Zwischen beiden
durch stehen auf einer mittleren Stufe noch die Halbkultur-
Wed- völker, wie sie etwa das alte Amerika in Mexiko,
h auf Mittelamerika und Peru, aber auch die Hawai-Insel her-
VE vorgebracht haben.
feste Der Hauptunterschied, der die Naturvölker und die
töcke, Kulturvölker voneinander trennt, ist ein Unterschied
e Art in der Produktivität. Als Kulturvölker bezeichnen
SE wir die Völker, die Kultur hervorgebracht haben.
Aber; Natürlich ist es kein absoluter, sondern ein gradueller
Füße, Unterschied. Viele Naturvölker haben Anfänge von Kul-
LOSSEr, tur, vom Staat, der Technik, dem Handel, von Kunst und
| Len- Religion, am wenigsten von der Wissenschaft, und die
ERS Achtung vor ihnen ist eher im Steigen als im Sinken be-
8 mit griffen. Aber bei aller Neigung zu liebevoller Versenkung
sitzen, auch in.ihr Leben bleibt doch die Tatsache unabänderlich,
? sind daß ihre Kultur hinter der der Kulturvölker weit zurück-
durch bleibt. Die individuelle rezeptive Begabung ‘der Natur-
ı sehr völker oder mindestens einzelner Individuen kommt viel-
. leicht der des Durchschnittsindividuums der Kulturvölker
HS gleich, wie nordamerikanische Erfahrungen und die Aus-
T sagen von Forschern zeigen, die wie Preuß jahrelang
enher unter Primitiven gelebt haben, aber keine noch so große
Rezeptivität kann die Produktivität ersetzen und die Kul-
ultur- tur steigern. Es handelt sich auch keineswegs bloß um
einen Unterschied in der Quantität, sondern vor allem in
v den der Qualität der Produktivität. Die Geisteserzeugnisse
Kraft der Kulturvölker stehen auf höherer Wertstufe als die
„Völ- der Naturvölker. Die Sagen und Mythen der Südsee-
dballs völker können sich an Wertgehalt mit den homerischen
, ‚und Epen in keinem Falle messen, und kein Naturvolk hat
nüber einen Praxiteles hervorgebracht. Die Gefühlserlebnisse
RS der Primitiven sind von viel niederem Charakter. Ein