Full text: Das Weltbild der Gegenwart

Gang der Kulturentwicklung. Kulturstufen und Kultursphären 167 
ır auf- geschichte von unserer Zeit als einem neuen Höhepunkt 
welches sprechen wird oder nur von einem Ansteigen der Ent- 
it dem wicklungslinie. Ja, die allerjüngste Entwicklung der 
gutigen Kunst (Kubismus, Expressionismus) bedeutet wohl sogar 
uner- zweifellos bereits wieder ein scharfes Abfallen der Linie 
wieder gegenüber dem deutlichen Aufstieg im: Impressionismus. 
Ähnlich scheint die Kurve auf dem Gebiet der Dichtung 
zh_ der zu verlaufen. Gerhart Hauptmann, der ein wirklicher 
ich ein Dichter war und darum auch sofort über den Realismus 
Wis- hinauswuchs, hat keinen ebenhürtigen, geschweige denn 
B, der höherstehenden Nachfolger gefunden. Pessimistisch de- 
jat, be- primiert zu werden, ist jedoch kein Anlaß. Die phy- 
auf die sische Lebensfähigkeit der europäischen Völker hat sich 
Haupt- im Weltkrieg in erstaunlichem Maße offenbart, und auch 
htet -— die geistige Lebenskraft ist ungebrochen. 
arsonen Die tiefsten psychologischen Analysen der verschie- 
eineren denen Kulturen hat Oswald Spengler gegeben, 
wissen- der trotz aller leicht erkennbaren philosophischen Mängel 
nerhört der eigentliche Geschichtsphilosoph unserer Tage geworden. 
n Zeit- ist. Die Prognose, die er der gegenwärtigen Kultur 
sen ist. stellt, ist freilich düster genug. Sie ist bereits ins Stadium 
Bartige der „Zivilisation“ eingetreten und geht unaufhaltsam 
;tzt all- ihrem Untergang entgegen, denn alle großen Kulturen, die 
ler me- antike so gut wie die islamitische oder die moderne, sind 
oO groß, wie Organismen, die entstehen, blühen und vergehen. 
ildes in Jede hat bis ins letzte ihrer Erzeugnisse ihre eigene 
reli- Struktur und kehrt so nie wieder. Bei aller unverkenn- 
ichtlich baren inneren Größe dieser letzten Geschichtsphilosophie, 
sicht ist die gesättigt mit Tatsachen ist, bleibt doch die Frage, ob sie 
ch. So im letzten Grunde richtig ist und ob der naturalistische Zug, 
letzten den sie durch die Heranziehung naturwissenschaftlicher 
»ı ist os Analogien aufweist, sie nicht zu irrigen Prognosen ver- 
Kunst- führt. Bisher weist die europäische Kultur keine Zeichen
	        
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