Sprache und Schrift 169
ıysisch daß die Lautsprache sich ursprünglich mit und an der
veistige Gebärdensprache entwickelte. Sie verdankt ihre Existenz
Welt- zuletzt dem Vorhandensein einer spezifischen Funktion,
3 sein, dem. „Ausdrücken‘“. Wir verbinden mit den sprachlichen.
ges in Lauten einen „Sinn“. Das ist mehr als eine bloße Asso-
nicht: ziation. von Wortklang und Gedanken; denn es kann sich
e Ver- sehr wohl mit irgendeinem Laut eine Vorstellung oder
vismus ein Gedanke untrennbar assoziieren, ohne daß er darum
Gebiete zur Bedeutung. des betreffenden Wortes wird. So mag
würde durch Zufall irgend jemand bei einem bestimmten Laut
ı Gase stets ‚an eine Situation denken, in der er diesen Ton
in besonders eindringlicher Weise hörte, er wird doch
in der niemals darum zwischen dem Ton und der Situation eine
uf die Beziehung der Art annehmen, wie zwischen dem Wort
ige er- „Zahl“ und dem damit bezeichneten Begriff besteht, wenn
‚Js me- wir „Zahl“ sagen und dabei jenen Begriff. denken. Gegen-
Dieser über dieser inneren Verkettung stellt die Assoziation einen
Seite ganz‘ äußerlichen Zusammenhang dar. Das eigentliche
natur- Problem der Sprachentstehung liegt in der Frage, wie
ı.. Das es dazu kam, daß sich mit bestimmten Lauten bestimmte
d. Es Bedeutungen verbinden. Die Erklärung der Onomatopöie,
chicht- daß das Wort bestimmte Klänge nachahmt, ist von viel
zu- begrenzter Tragweite, als daß sie auszureichen .ver-
möchte. Das Nachmachen eines Geräusches ist auch an
sich noch kein Ausdrücken. Man kommt über die An-
nahme ‚einer. „sprachschöpferischen‘“ . Begabung nicht
ist. die herum: Sie besagt weiter. nichts, als daß der noch nicht
ur_ die sprechen könnende Mensch. die Tendenz ‘hat, seine .Ge-
danken. :durch Laute auszudrücken. - Affektive Bedürf-
-hypo- nisse- drängen ihn zur Mitteilung an die- Umgebung. - (Daß
rd uns aber gerade mit diesen Gedanken sich diese Laute und nicht
len zu andere verhinden, kann nicht stets geklärt werden.) Glück-
mt an, licherweise tappen wir mit dieser Annahme nicht ganz