Full text: Das Weltbild der Gegenwart

Kunst und Dichtung 213 
ın Stufen Es schließt imposante Wirkungen aus. In starkem Ge- 
den Ge- gensatz zu der graziösen Zierlichkeit der mongolischen 
uierte, es Kunst ist der Grundzug der indischen Kunst ein 
zypten Hang zur Erregung von Eindrücken des überwuchernd 
% Kunst Üppigen. Ihre Architektur erstrebt Eindrücke des im- 
in. posant Großartigen, aber nicht des schlicht Großen, son- 
;£. ist am dern immer ‚des phantastisch. Überladenen. Zahllose 
e beherr- Stockwerke türmen sich übereinander, Säule steht dicht 
lge ihres neben Säule, die Reliefs und Ornamente drängen 
so wenig sich in unübersehbarer Fülle um Wände, Pfeiler und 
gen über Säulen, oft hocherhaben, fast zu Skulpturen werdend. Es 
ganz im ist, als wenn all das Gewimmel von Wesen über und 
‚mgemäß, durcheinander sich regt und bewegt. 
e strenge Zu voller Freiheit hat wie auf intellektuellem Gebiet 
„ wenig- auch in der Kunst sich nur das kleine Hellas erhoben. 
scht auch Ein Feingefühl für Formen und Farben ohnegleichen -— 
sich. doch wie es’z.B. die „Tanten‘“ der Akropolis offenbaren —, 
‚derungs- aber verbunden zugleich mit Empfänglichkeit für das 
Malerei rein Große der Tempelbauten ohne Überladung und Üp- 
tilisierten pigkeit, Überwindung aller stilisierenden Gebundenheit, 
das im ein Sicherheben zu einer Freiheit künstlerischer Dar- 
stellung hat stattgefunden, die dem Freiwerden des Geistes 
x in der zu selbständiger Erkenntnis der Welt gleichwertig zur 
in bezug Seite steht. Der Kunst aller anderen Völker gegenüber 
:anz un- behalten wir den Eindruck einer. strengen Gebundenheit 
neueren des Menschen an Lebensformen und religiöse Gedanken, 
sensibler die einer Rechtfertigung aus reiner Erkenntnis nicht 
n Kunst. fähig sind; bei den Griechen hat die Tradition keine Bin- 
s Kunst- dungskraft, der Mensch ist frei geworden und steht der 
wie Por- Welt gegenüber mit dem Willen, nur die Erkenntnis als 
180 bleibt Bindung gelten zu lassen. Eben darin liegt die befreiende, 
Gzile Ge- gemütserleichternde Wirkung, die für die hellenische 
iv: Holz. Kunst so charakteristisch bleibt: sie ist ganz menschlich,
	        
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