De Die Werte 959
Igen ver- vielmehr seine Gestaltqualität, die es zum Kunstwerk
r als _un- macht, die Synthese der Töne, die Zusammenordnung von
renigstens Gesichtseindrücken. Deshalb führt die Wahrnehmung
efängnis- auch erst in Verbindung mit ihrer Verarbeitung durch
das Denken zur Erfassung der Kunstwerke. Aber beide
ıissen ein allein genügen nicht dazu. Das zeigen gewisse patholo-
CA gische Fälle, in denen diese Funktionen voll erhalten
bzw. den waren, aufs deutlichste. Es muß noch etwas anderes hin-
ntümliche zukommen: das Gefühlsleben. Nur vermittels des Gefühls
ıdet.. Die kommen wir zu einem wirklichen Erleben des Kunst-
sittlichen. werkes seinem Kunstgehalt nach. Wer Bildwerke und
nicht von Gemälde nur zu sehen, Musik nur zu hören vermag, dessen
ıdern das Gemüt dabei aber völlig stumpf bliebe, würde gar nicht
verhältnis wissen, was Kunst und Musik eigentlich für eine Be
’estgestellt deutung haben. Die völlig unkünstlerischen und unmusi-
auch kein kalischen Naturen geben bereits eine Ahnung davon, ob-
” der un- wohl die von uns gewöhnlich mit diesen Prädikaten
1ologische bezeichneten Personen doch noch immer in gewissem Um-
der Zu- fange gefühlsmäßig auf Kunst und Musik reagieren.
verschie- Alle Werte werden von uns nur im Gefühl erlebt.
genau zu In der emotionalen Erregung, die sich in uns angesichts
einer Statue, eines Bildes oder beim Hören von Musik voll-
ebiet liegt zieht, erleben wir das Kunstwerk als solches. Da-ohne
r sind es würde sich das Kunstwerk von aller Nicht-Kunst gar
‘haltungs- nicht artmäßig unterscheiden. Auch Musik würde sich
ı_ gemein: von einem bloßen Gewirr von Tönen nicht spezifisch
scheiden lassen.
Vertquali- Die Frage ist nun, ob wir durch das Gefühl eine neue
st, die als Eigenschaft der Kunstwerke erfassen, ob es gleichsam ein
haulichen neuer Sinn für übersinnliche Qualitäten der Dinge ist.
sich um Nach der gewöhnlichen Bezeichnung von Kunstwerken
in Kunst- als schön, anmutig, fein, kitschig, häßlich usw. sollte man
t._ Es ist das annehmen. Dennoch erheben sich gegen diese Auf-
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